Am 1. Oktober geht an den meisten Hochschulen in Deutschland das neue Wintersemester los. Während sich die einen nach rund zweieinhalb Monaten Ferien wieder zurück in den Uni-Alltag stürzen, stehen andere noch am Anfang ihrer Hochschullaufbahn und wissen noch nicht so recht, was sie überhaupt studieren sollen. Gerade für diese Menschen waren die Hochschulinformationstage in Würzburg das perfekte Event, um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Auch wir waren vor Ort und haben uns das Ganze einmal genauer angeschaut.
Volles Haus bei der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt: Rund 4.000 Schülerinnen und Schüler sowie andere Studieninteressierte schnuppern bei den Hochschulinformationstagen, kurz HIT, zwei Tage lang Uni-Luft. Ausrichter des Formats ist die Agentur für Arbeit – Gastgeber und Kooperationspartner zum wiederholten Male die THWS. Mittlerweile ist man bei der 24. Ausgabe angekommen. Das Angebot richte sich in erster Linie an die Schülerschaft von Gymnasien aus dem Raum Main-Rhön, Mainfranken und Tauberfranken, erklärt Stefan Beil, Leiter der Arbeitsagentur in Würzburg.
Bei rund 30.000 verschiedenen Studiengängen alleine in Deutschland kann man in diesem Dschungel aus Angeboten schnell einmal den Überblick verlieren. Abhilfe schaffen sollen da die Infotage – diese unterscheiden sich zu Teilen von vergleichbaren Veranstaltungen. Das Besondere ist hier die Aufteilung in verschiedene Säulen: Von Vorträgen über die Möglichkeit mit Studierenden und Dozenten ins Gespräch zu kommen bis hin zu einigen Themenräumen. Insgesamt sind hier über 30 Hochschulen und Institutionen aus ganz Deutschland vertreten. Durch die gesamtwirtschaftliche Situation interessiere die Schülerinnen und Schüler insbesondere das Thema Arbeitsmarktperspektiven nach einem abgeschlossenen Studium, so Bauer. Fächer wie etwa Informatik, aber auch die kreativen Bereiche seien Dauerbrenner. Die TH Würzburg-Schweinfurt bietet auch sogenannte TWIN-Studiengänge an, die sozusagen ein Parallelsystem darstellen. Deutschsprachige Studiengänge werden in einem Spiegelsystem komplett englischsprachig angeboten, was natürlich besonders für ausländische Studierende attraktiv ist.
Wie die die Hochschulinformationstage Einfluss auf den weiteren Lebensweg nehmen können, wird am Beispiel von Dr. Stefan Frosch deutlich. Denn er war vor vielen Jahren selbst Teilnehmer. Nach Besuch der Veranstaltung war ihm klar: Er möchte Kunststoff- und Elastomertechnik studieren. Das hat er auch mit Erfolg getan – und so unterrichtet er heute unter anderem in diesem Bereich an der THWS.
„Ich finde, die Hochschulinformationstage sind ein klasse Format für alle, die noch nicht genau wissen, was sie denn in Zukunft mal machen möchten, so ging es mir zumindest. Ich war damals so ein bisschen erschlagen von den vielen Angeboten, was man generell machen kann mit seiner Zukunft. Da war der HIT schonmal sehr gut, weil die so ein bisschen vorsortiert waren, die Angebote. Und man kommt in Kontakt mit Leuten, die tatsächlich auch dort arbeiten und kann mal schauen, ob die persönliche Note passt. Und ob auch die Interessen/Fähigkeiten in dem Studiengang wertgeschätzt werden, ob man die gut einbringen kann“, so Dr. Stefan Frosch, Dozent an der THWS.
Eine echte Erfolgsgeschichte also. Und wer weiß, vielleicht ist es auch eine Geschichte, die sich bei anderen Teilnehmenden wiederholt. Wer die Infotage in diesem Jahr verpasst haben sollte, kann sich die Veranstaltung schon für das kommende Jahr vormerken. Dann wird die 25. Ausgabe voraussichtlich wieder in den Räumlichkeiten der THWS in der Münzstraße 12 stattfinden.