Bio ist zu teuer und der Unterschied zu konventionellen Produkten viel zu gering. So argumentieren zumindest Gegner von Bioprodukten. Dabei sollen die Lebensmittel hochwertiger sein. Am Wochenende fand der Tag der offenen Stall- und Gartentür auf dem Biohof Hartmann in Weisbach in der Rhön statt. Da haben wir uns mal näher angeschaut, was einen Biohof eigentlich ausmacht.
Wo sonst hart gearbeitet wird, wurden am vergangenen Wochenende Kühe gestreichelt, Heuballen erklommen und das Wetter genossen. Denn am vergangenen Samstag öffnete der Biohof Hartmann in Weisbach in der Rhön seine Pforten und gewährte einen Einblick in den Alltag der Landwirte.
Den Kühen schien der Trubel wenig auszumachen. Sie wiederkäuten gemütlich vor sich hin und beobachteten das Treiben der Menschen. Was für das Weidetier allerdings nichts Besonderes war, war für den ein oder anderen kleinen Besucher eventuell sogar der erste Kontakt mit den Halbtonnern. Und nicht nur Tiere gab es an diesem Tag zu sehen.
Knoblauch, Salat und weitere Gemüsesorten werden dort angebaut. Das Besondere: Der klein strukturierte Gemüseanbau wird vollständig von Hand betrieben. Zwar gibt es Hilfsmittel, die laufen allerdings auch nur durch Muskelkraft. Außerdem ist der Garten bio- zertifiziert.
Der Anbau läuft nach einem speziellen Prinzip. Dem sogenannten MarketGardening. Dabei handelt es sich um ressourcenschonenden Gemüseanbau auf kleiner Fläche, bei dem das Gemüse direkt – also ohne Zwischenstationen – an die Konsumentinnen und Konsumenten verkauft wird. Seit 2011 ist der Hof der Hartmanns ein Biohof. Damals war die Überlegung gewesen, wie man den Hof wirtschaftlich weiterbetreiben kann. Bioprodukte hätten einen höheren Wert, denn die Zusatzmittel, die in konventionell produzierten Stoffen zu finden sind, seien bei Bioprodukten nicht vorhanden, so Claudia Hartmann. Der Tag der offenen Stall- und Gartentür fand also nicht nur zum Spaß statt, sondern hatte einen ernsten Hintergedanken.
Ziel des Tages war es zu zeigen, wie auf einem Biohof gearbeitet wird und unter welchen Bedingungen produziert wird. Den Leuten zu zeigen, dass Bio-Landwirtschaft eine gute Sache ist, stand im Vordergrund, so Claudia Hartmann. Und dafür ist der hautnahe Kontakt zu Tier, Gemüse und Traktor eben immer noch am besten.