Wüssten Sie, welche unterfränkische Stadt als „Pompeji am Main“ bekannt ist? Kleiner Tip: Sie liegt am bayerischen Untermain und dazu noch am UNESCO-Welterbe Limes, also an der einstigen Grenze des römischen Imperiums. Den Namen „Pompeji am Main“ verdankt die Stadt mehrerer einzigartiger Funde – Am Sonntag war Tag des offenen Denkmals und zu diesem Anlass wurde dort die Replik einer ganz besonderen Entdeckung feierlich enthüllt. Wir waren für Sie vor Ort – übrigens: in Obernburg.
Sanfte Klänge von nachgebauten antiken Instrumenten haben die Menschen am Sonntagmittag in der Obernburger Römerstraße verzaubert. Und dass sich hier so viele Menschen versammelt hatten, war nicht unbegründet: Im Mittelpunkt der ganzen Veranstaltung stand eine anfangs noch verhüllte Säule – Genauer gesagt: Die Replik der Obernburger Jupitergigantensäule. Die originale Säule war vor einigen Jahren beim Bau eines Wirtshauses in einem antiken Brunnen gefunden worden.
Nach der Enthüllung konnte die fast 4 Meter hohe Jupitergigantensäule schließlich bestaunt werden. Die Original Säule wurde wahrscheinlich im dritten Jahundert nach Christus als Opfergabe von der heimischen Bevölkerung abgelegt. Eine dicke Schicht von Schwemmlehm sorgte dann in der nachrömischen Zeit für die kompakte Konservierung des Denkmals. Die Ausgrabung aus dem Jahr 2015 gilt als wissenschaftliche Sensation – Denn es ist die erste komplett erhaltene Säule dieser Art in ganz Bayern. Pünktlich zum Tag des offenen Denkmals steht die nachgebildete Säule nun ganz in der Nähe von ihrem ursprünglichen Fundort: Denn da, wo heute das Wirtshaus steht, war früher der Brunnen.