Bereits seit 2004 besteht der Verkehrsverbund Mainfranken – anfangs nur für den Bereich Stadt- und Landkreis Würzburg. Nach und nach wurde der Tarif- und Verkehrsverbund um die Landkreise Kitzingen und Main-Spessart erweitert. Zum neuen Jahr 2025 folgte nun eine erneute Erweiterung des Gebiets – und da gab es gleich noch einen neuen Namen mit auf den Weg.
Tja, das sieht man auch nicht alle Tage: Ein ganzer Haufen Landräte und Oberbürgermeister, die gemeinsam mit dem Linienbus von Bad Neustadt nach Strahlungen im Landkreis Rhön-Grabfeld fahren. Grund dafür ist der neue Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken, kurz NVM, der den bisherigen VVM ersetzt und sogar noch erweitert. Knapp eine Million Bürgerinnen und Bürger sollen so künftig von einem gemeinsamen Netz, einem Ticket sowie einheitlichen Qualitätsstandarts profitieren können. In der Gemeinde Strahlungen angekommen, wartet bereits Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter auf die Reisetruppe. Er hat nämlich den Förderbescheid über 3,2 Millionen Euro für den NVM im Gepäck. Verbunderweiterungen und auch Gründungen hält der Minister für sehr wichtig. Das langfristige Ziel: ein großes Verbundgebiet in ganz Bayern.
Der Freistaat Bayern erstattet hier zu 90 Prozent der anfallenden Kosten, wie etwa die Neuprogrammierung der Fahrkartenautomaten oder ein einheitliches Logo auf den Fahrzeugen. Besonders teuer fallen hier die Durchtarifierungsverluste aus. Da ein einheitliches System in Bayern eingeführt wurde, gelten diese Punkte natürlich auch beim NVM. Das erweiterte Verbundgebiet umfasst nun die Städte Würzburg und Schweinfurt, sowie die Landkreise Würzburg, Schweinfurt, Kitzingen, Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. Tickets, die man vor dem Verbundstart am 1. Januar 2025 erworben hat, können noch bis Ende 2025 genutzt werden. Dann natürlich zu den gleichen Bedingungen wie beim Kauf.
Das reduzierte Angebot soll für mehr Klarheit bei der Kundschaft sorgen. Zentral ist hierbei auch die eigens entwickelte NVM-App, die seit Beginn des Jahres zur Verfügung steht. In der App ist auch eine Verlinkung auf den Deutschlandticketshop vorhanden. Wer die Karte aber ganz klassisch beim Fahrer kaufen möchte, kann dies auch weiterhin tun. Davon ausgenommen sind aktuell lediglich die Stadtwerke Schweinfurt. Durch die Gründung des NVM ist ein wichtiger Schritt getan, mit dem der Kampf durch den Tarifdschungel wohl der Vergangenheit angehören dürfte.