„Die Bundeswehr hat mal wieder ein Problem – nun sind es schwitzende Raketen“ – so hat das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ berichtet und damit bundesweit für Aufsehen gesorgt. An mindestens 6 verschiedenen Munitions-Depots sollen demnach genau 32.641 alte Raketen gelagert sein, die hochexplosives Nitroglycerin absondern. Eines der genannten Lager ist das in Niederstetten-Wermutshausen im Main-Tauber-Kreis.
In den über 50 Lagerbunkern im abgezäunten Waldstück „Hagenholz“ nördlich der Niederstettener Heeresfliegerkaserne sollen einige dieser bundesweit fast 33.000 mangelhaften Raketen vom Kaliber 110 eingelagert sein. Eine Selbstentzündung sei laut einer Stellungnahme der Bundeswehr ohne äußere Belastungen wie Stöße oder Vibrationen für die kommenden Jahre ausgeschlossen. Aufgrund des Alters der Raketen könne es aber „zu nitroglyzerinhaltigen Ausschwitzungen aus den Raketenmotoren“ kommen.
Die Entfernung der Bunker zur nächsten zivilen Bebauung beträgt an diesem Standort nach Westen gerade mal knapp 900 Meter. Gefahren für die angrenzende Bevölkerung könne aber laut der Mitteilung ausgeschlossen werden – wenn die betroffenen Raketen hier überhaupt gelagert sind. Denn aus Sicherheitsgründen erfolgen grundsätzlich keine Angaben über gelagerte Munition, der Standort bei Niederstetten wurde in diesem Zusammenhang jedenfalls nicht offiziell bestätigt.