Husten, Schnupfen, Heiserkeit – Kann man in diesen Zeiten überhaupt noch gesund werden? Nach einer enormen Infektionswelle in den letzten Monaten sorgen nun teils tödliche Scharlach-Vorfälle für Schlagzeilen. Steht uns bereits die nächste Krise bevor?
Droht eine schwere Scharlach Welle?, Immer mehr Fälle registriert, Deutlich mehr schwere Infektionen als üblich – Headlines wie diese kursieren in den letzten Wochen überall in den Medien. Es erweckt den Eindruck, dass uns zusätzlich zum Corona-Virus, der Grippe-Welle und dem RS-Virus bereits die nächste Katastrophe ereilt.
Und es stimmt: Am 22.12.2022 veröffentlichte das Robert-Koch-Institut einen Bericht zum Inzidenzanstieg von Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen, die unter anderem Scharlach verursachen. Darin hieß es: „Die WHO hat am 10.12.2022 über einen Anstieg von schweren, teils tödlich verlaufenden Erkrankungen durch invasive Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen in mindestens 5 Ländern in Europa berichtet (Frankreich, Irland, Niederlande, Schweden, Vereinigtes Königreich; Datenstand 08.12.2022). Der Anstieg betrifft vor allem Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahren und folgt auf eine Phase niedrigerer Inzidenzen während der COVID-19-Pandemie.“
Dr. Wolfang Brosi ist Kinder- und Jugendarzt in Würzburg. Um die Weihnachtszeit herum hatte er zahlreiche Scharlach-Infektionen in seiner Praxis. Tödliche Verläufe, wie es sie in einigen Nachbarländern gegeben haben soll, sind ihm aus unserer Region aber nicht bekannt. Typisch für Scharlach ist ein flammend roter Rachen sowie Hautausschlag, der sich zunächst samtartig anfühlt, später aber schuppig wird. Das Mund-Dreieck bleibt davon ausgespart.
Als klassische Kinderkrankheit breitet sich Scharlach vorwiegend in Einrichtungen zur Kinderbetreuung aus. Simone Kroker ist Leiterin der Kita Sonnenschein in Würzburg. Ein Kind hatte sich hier im Dezember mit Scharlach infiziert, ein weiteres ist aktuell erkrank.