Di, 03.01.2023 , 16:38 Uhr

The European Heritage Project – Wie Schloss Frankenberg in neuem Glanz erstrahlt

Das mittelalterliche Schloss Frankenberg

Im südwestlichen Steigerwald, kurz hinter der Grenze zu Unterfranken erhebt sich Schloss Frankenberg mit seinen mittelalterlichen Türmen wie eine verwunschene Ritterburg. Die Geschichte des Schlosses nahm vor über 800 Jahren seinen Lauf. Einst standen hier zwei Burganlagen: Burg Hinterfrankenberg und Burg Vorderfrankenberg. Heute thront nur noch das Schloss – die Burg Vorderfrankenberg auf dem sogenannten Herrschaftsberg.

Das Dornröschen-Dasein ist vorbei

Viele Jahre fristete das Kleinod in der mittelfränkischen Gemeinde Weigenheim ein Dornröschen-Dasein. Nun wird es Stück für Stück wieder wach geküsst. In alten Mauern entsteht neuer Glanz. Denn der Schlossherr Peter Löw, restauriert mit großem Aufwand Schloss Frankenberg in dem so einiges an Potenzial zu schlummern scheint. Schreiten die Besucher durch den großen Torbogen der Vorburg, gelangen sie gleich rechts in die renovierte Kapelle. Hier geben sich regelmäßig Hochzeitspaare beider Konfessionen das Ja-Wort. Während im nordöstlichen Turm eine weitere Suite entsteht, wohnen der Schlossherr und seine Familie schon zeitweise im Südflügel. Baldachinbetten, historische Gemälde, freistehende Badewannen – alle Räume sind modern, aber mit historischem Flair ausgestattet. Aus den Fenstern blickt man weit über den Burgwall hinaus in eine märchenhafte Landschaft. Mit seinem European Heritage Project hat der Unternehmer es sich zur Aufgabe gemacht, solch wunderschöne, historische Anwesen vor dem Verfall zu retten. Denn Schutzmaßnahmen die das Kulturerbe der Menschheit schützen sollen, wie beispielsweise die UNESCO, scheinen nicht hinterher zu kommen.

Restauration kostet rund 15 Millionen

Restaurationen sind sehr teuer. Alleine in Schloss Frankenberg werden bis zur Fertigstellung aller bisher geplanten Maßnahmen rund 15 Millionen Euro geflossen sein. Doch Peter Löw restauriert die zahlreichen Baudenkmäler im Besitz des European Heritage Projects nicht einfach aus Eigennutz. Auch nachkommende Generationen sollen für den Erhalt des einstigen Herrschaftssitzes aufkommen können. So steht die Finanzierung des Schloss Frankenberg auf drei Säulen. Als erstes wurden die vier umliegenden Weinbergen, die einst zum Anwesen gehörten wieder aufgekauft. In den Geheimgängen unterhalb des Schlosses stellt ein berühmter Kellermeister wieder Weine her. Anschließend lagern Riesling, Weißburgunder, blauer Silvaner und viele weitere weiße und rote Weine in ehemaligen Kerkern. In mehreren Rankings haben die Weine schon Sterne erlangt. Damit zählt das Weingut mittlerweile zu einem der besten in ganz Deutschland. Von diesen Weinen profitiert auch das zweite Standbein: zwei Restaurants.

Gourmet Restaurant und Übernachtungsbetrieb

In den historischen Räumlichkeiten im Südflügel des Schlosses wurde vor Kurzem ein Gourmet Restaurant eröffnet. Serviert wird in den opulenten Sälen eine gehobene französische Küche mit fränkischen Wurzeln. Das Herzstück des Restaurants ist das Turmzimmer, das mit viel Liebe zum Detail im Stil des alten Schlosses eingerichtet wurde. Das Mobiliar dazu hat Löw eigens anfertigen lassen. Viele Antiquitäten aus vergangenen Epochen, teilweise sogar mit Bezug zu der Burg, wurden gekauft. Über der Tür prangt ein imposantes Wappen: zwei goldene Balken auf rotem Grund für die Adelsfamilie von Hutten, der Löwen für den heutigen Schlossherren Peter Löw. Für seine Schlossgastronomie gewann er niemanden geringeren als den ehemals jüngsten Sternekoch Bayerns. Außerdem soll ein Übernachtungsbetrieb eingerichtet werden.

Geschichten der Geschichte

Geheimtüren führen in den Untergrund der Burg. Und auch andere aufsehenerregende Ort liegen vorerst vor den Augen der Besucherinnen und Besucher versteckt. Verborgen liegt beispielsweise der Folterkeller des Schlosses. Hier hat der Schlossherr alte Stücke aus dem Schloss zusammengetragen und durch geschichtsträchtige Antiquitäten ergänzt. Darunter auch eine eiserne Jungfrau. Das European Heritage Project hat es sich zur Aufgabe gemacht diese all diese Geschichten der Geschichte nicht nur sichtbar, sondern auch für alle erlebbar zu machen.

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