Gut ein Jahr haben die Planungen für die Sonderausstellung mit dem Titel „Der Arbeit Schönheit geben – Tiepolo und seine Werkstatt in Würzburg“ im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg gedauert. Nur einen Tag lang konnte sie für Besucher geöffnet werden – dann kam der Lockdown. Doch den Kuratoren ist es dennoch gelungen, die Ausstellung sichtbar zu machen
„Wir haben unmittelbar nach der Eröffnung begonnen, diese Ausstellung, die mit Leidenschaft und Engagement vorbereitet wurde wie vielleicht keine andere vorher, ins Netz zu tragen, in den digitalen Raum“, sagt Prof. Damian Dombrowski, Direktor der Neuere Abteilung Martin von Wagner Museum. Vor allem die jungen Assistenten des Instituts haben das mit Sachverstand und Ideenreichtum vorangetrieben.
Die in 9 Kapitel gegliederte Sonderausstellung über den berühmten Barock-Künstler wurde Stück für Stück im Video vorgestellt und im Internet veröffentlicht. Auf dem Youtube Kanal des Martin von Wagner Museums sind über 30 Videos verfügbar. „Wir haben überlegt, welche Themen interessant sein könnten, zum Beispiel die Restaurierung unserer großen Historiengemälde oder auch Experten, die sich mit Tiepolo in ihrer Forschung beschäftigt haben, aber auch Kuratoren und Mitglieder des Museums, die ihre Lieblingsobjekte vorgestellt haben, um eine Vielzahl an Inhalten zu präsentieren, auch den persönlichen Blick auf Tiepolo und seine Werke“, so Aylin Ulucam, die mit Carolin Koch und André Mischke die Sonderausstellung zum 250. Todesjahr Giovanni Battista Tiepolos „Der Arbeit Schönheit geben“ ins Netz gebracht hat. Geplant ist noch ein interaktiver 360 Grad Rundgang durch die Ausstellung, der ebenfalls auf dem Youtube-Kanal des Martin von Wagner Museums veröffentlicht werden wird.
Über das digitale Angebot hinaus ist auch ein hochwertiger Katalog zur Sonderausstellung erschienen. Museumsdirektor Prof. Damian Dombrowski bezeichnet ihn als den „vielleicht schönsten Katalog, der dieses Haus jemals verlassen hat.“ Immerhin hat ihn der Deutsche Kunstverlag als das schönste und gelungenste Buchprojekt des Jahres bezeichnet. Doch es geht natürlich auch um den Inhalt: „Zum ersten Mal sind sämtliche Werke Tiepolos und seiner Werkstatt, die wir das Glück haben hier zu verwalten und zu besitzen, wissenschaftlich bearbeitet worden und auch in ganzseitigen Abbildungen illustriert. Insofern holt man sich wirklich ein Stück Tiepolo in Würzburg ins Haus und kann anhand der vielen Zeichnungen und Gemälde nachverfolgen, wie es zu diesem Wunder kam, das uns mit den Fresken Tiepolos in der Würzburger Residenz vor Augen steht,“ schwärmt Dombrowski.