Ob Meister Oogway aus „Kung Fu Panda“, die kluge Kassiopeia aus Michael Endes „Momo“ oder die kampferprobten Ninja Turtles – Schildkröten sind echte Stars in Geschichten, Filmen und Sagen. Doch wie faszinierend die echten Tiere sind, das lässt sich hautnah im Tierheim erleben. Dort warten einige dieser urzeitlichen Wesen auf ein neues Zuhause – wir stellen sie Ihnen heute als unsere Tier(e) der Woche vor:
Sie sind uralt, gemächlich und faszinierend: Die Griechische Landschildkröte zählt zu den ältesten noch lebenden Tierarten der Erde – quasi Überlebende der Urzeit. Und wer sich für so ein Tier entscheidet, holt sich ein echtes Langzeitprojekt ins Haus. Denn Griechische Landschildkröten können stolze 80 Jahre alt werden. Im Tierheim warten aktuell mehrere dieser gepanzerten Zeitzeugen – vom halbstarken Jungtier bis zur stattlichen Schildkröte – auf ein artgerechtes Zuhause.
Aber Achtung: Eine Schildkröte ist kein Haustier zum Nebenbei-Mitlaufenlassen. Die Griechische Landschildkröte stellt hohe Ansprüche an ihre Haltung. Ein Terrarium in der Wohnung ist ein absolutes No-Go. Was sie braucht, ist ein großes, sonniges Freigehege mit Frühbeet oder Gewächshaus. Und bitte gut gesichert – denn Schildkröten sind echte Ausbruchskünstler. Wer denkt, sie seien langsam und gemütlich, hat noch nie gesehen, wie gut so ein Reptil graben und klettern kann.
Auch bei der Ernährung sind die Tiere Feinschmecker – allerdings auf ihre ganz eigene Art. Sie sind reine Pflanzenfresser und bevorzugen ballaststoffreiches, aber nährstoffarmes Futter: Wildkräuter stehen deshalb ganz oben auf dem Speiseplan. Finger weg heißt es hingegen bei Obst und Gemüse. Für den Kalziumbedarf brauchen sie außerdem Sepiaschalen oder zerkleinerte Eierschalen.
Was viele nicht wissen: Die Haltung von Griechischen Landschildkröten ist streng geregelt. Nur Nachzuchten dürfen überhaupt gehalten werden – mit lückenlosem Herkunftsnachweis und behördlicher Anmeldung. Jede Standortveränderung muss gemeldet werden und auch regelmäßige Fotos gehören in die Akte.
Und dann wäre da noch das Sozialverhalten: Vor allem männliche Tiere können ganz schön aufdrehen – territorial, rabiat und aufdringlich. Wer also mehrere Tiere halten möchte, braucht nicht nur viel Platz, sondern auch ein gutes Händchen bei der Gruppen-Zusammenstellung – auf ein Männchen sollten mindestens drei Weibchen kommen.
Einmal im Jahr wird’s dann ruhig um das exotische Haustier: Von November bis März halten die Tiere nämlich Winterruhe – bei konstant kühlen Temperaturen zwischen vier und sechs Grad. Das klappt im Frühbeet, im kühlen Keller oder im ungenutzten Kühlschrank. Wer also genug Platz hat, bereit ist, sich einzulesen, und Freude daran hat, ein urzeitliches Wesen durch die nächsten Jahrzehnte zu begleiten, findet in der Griechischen Landschildkröte ein Haustier mit jeder Menge Charakter und Urzeit-Charme.