Di, 10.08.2021 , 16:48 Uhr

Tourismus in Unterfranken – Düstere Zahlen und neue Herausforderungen

Freude und Unverständnis

Groß war die Freude und auch dementsprechend der Andrang, also die Gastronomie nach über einem halben Jahr Lockdown wieder öffnen durfte. Doch trotz aller Freude: Die komplette Schließung über mehrere Monate sorgt rückblickend bei den Betroffenen immer noch für Unmut. Denn November 2020 bis Mai 2021 – Das sei ein viel zu langer Zeitraum gewesen. Der Gastronom Stefan Morhard aus Randersacker findet dafür deutliche Worte: Ich hab immer so ein bisschen das Gefühl gehabt, wir waren so ein bisschen das Bauernopfer. Man hat nichts mehr zur Hand gehabt und dann musste der Tourismus und die Kultur herhalten. Und dann hat man einfach gesagt, die werden mit Geld ruhiggestellt und werden einfach mal möglichst lange zugemacht. Um einfach Aktionismus zu zeigen, das muss man einfach mal so sagen. Und das haben wir jetzt natürlich schon sehr auszubaden.

Dramatische Zahlen

Wie groß die Auswirkungen sind, das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes: Gut 45 Prozent der unterfränkischen Gastronomen sehen sich in ihrer Existenz gefährdet, knapp 28 Prozent ziehen sogar eine Betriebsaufgabe in Erwägung. Alarmierende Zahlen, die der Vorsitzende der Bezirksgruppe Unterfranken der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft in einer Online-Konferenz vorstellte. Hier brauche es dringend Hilfen und Zusagen aus der Politik. Dem schloss sich auch der Würzburger Landrat Thomas Eberth an, der der Veranstaltung als Vorstand der Fränkisches Weinland Tourismus GmbH beiwohnte. Denn auch dort machte sich die Pandemie massiv bemerkbar, fast 600 Millionen Euro Umsatzeinbußen wurden im Fränkischen Weinland verzeichnet.

Erholung und neue Probleme

Denn trotz der düsteren Zahlen erhole sich die Branche langsam, unter anderem auch deshalb, weil der Urlaub dahemm weiterhin sehr beliebt ist. Doch damit geht die Suche nach Mitarbeitern einher. Diese haben entweder aufgrund der Kurzarbeit gekündigt oder sind im Falle vieler Studierender einfach nicht vor Ort, sondern noch im Online-Lernen. Diese seien aber eben nötig, denn ohne Personal gibt es auch keine Gastronomie. Und keine Gastronomie bedeutet einen riesigen Verlust an Lebensqualität. Damit es nicht soweit kommt, gilt es nun Lösungen zu finden. Sowohl mit der Politik, als auch mit dem eigenen Geschäftskonzept. Die Krise wird die Gastronomen also trotz Aufwärtstrend noch lange nicht loslassen.

 

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