Es ist ein Jubiläum mit fadem Beigeschmack: Vor einem Jahr marschierten russische Truppen in die Ukraine ein – noch immer herrscht dort Krieg, Angst und Schrecken. In diesem einen Jahr ist viel passiert und doch ist die Situation vor Ort unverändert angespannt.
Die Bilder, die uns nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einem Jahr erreichen, zeigen die schmerzliche Realität von damals und von heute. Karina Dreshpan, eine in Würzburg lebende Studentin aus der Ukraine, kann auch 365 Tage nach Kriegsbeginn nur schwer beschreiben, was der 24. Februar 2022 mit ihr gemacht hat. Es ist ein Tag, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat.
Unmittelbar nach Kriegsbeginn wollen die Menschen helfen: In Unterfranken werden zahlreiche Sammelstellen für Spenden eingerichtet, Hilfsgüter werden entgegengenommen und ins Krisengebiet transportiert, um die Menschen vor Ort mit Lebensmitteln, Arznei und vielem mehr zu versorgen.
In Würzburg und vielen anderen Städten gehen die Bürger auf die Straße oder in die Kirche – Sie alle wollen Frieden für das Land, das von einem Tag auf den anderen in Schutt und Asche gelegt wurde.
Am 8. März treffen die ersten Busse mit ukrainischen Geflüchteten in Unterfranken ein, in den anschließenden Wochen folgen viele weitere. Rund 17.000 Menschen sind es inzwischen, die in unserer Region Schutz suchen.
Der Zusammenhalt und die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine ist weiterhin groß, viele Länder haben Sanktionen gegen Russland erlassen, Waffen und militärische Ausrüstung werden immer wieder an die Ukraine geliefert – doch der russische Angriffskrieg läuft unentwegt weiter. Der ukrainische Präsident Selenskyj meldet sich an diesem 24. Februar auf Twitter zu Wort, um seine Gedanken an diesem Jahrestag mit der Welt zu teilen. „Es war ein Jahr des Schmerzes, der Trauer, des Glaubens und der Einigkeit.“, schreibt er. Doch auch nach 365 Tagen voller Krieg, Leid, Rückschlägen und Verlusten ist er sich sicher: 2023 wird die Ukraine ihr Land zurückgewinnen.