Die aktuellen Energiepreise und die Unsicherheit, ob Deutschland in eine Gaskrise schlittert oder nicht, treiben auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH um. Vor welchen Herausforderungen der Energieversorger steht und welche bei der Corona-Krise schon überwunden wurden, hat die WVV in einem Pressegespräch erläutert.
Der Umsatz der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH lag 2021 bei 660,3 Millionen Euro, Die Erlöse im Konzern insgesamt um 209,7 Millionen Euro über denen des Vorjahres. Der Fernwärmeabsatz und der Stromabsatz sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Verkauf von Erdgas ist dagegen deutlich gesunken. Insgesamt zeigt sich Geschäftsführer Thomas Schäfer mit dem Jahresergebnis zufrieden.
Mit 14,9 Millionen Euro war die Modernisierung des Heizkraftwerks an der Friedensbrücke in Würzburg die dominierende Investition. Eine von zwei Turbinen wurde komplett erneuert, es wurde ein Wärmespeicher eingebaut. Dadurch sollen unter anderem die CO2-Emissionen reduziert werden. Zudem wurde unter anderem in den ÖPNV sowie in den Ausbau der Infrastruktur im Bereich Elektromobilität investiert. Derzeit werden die Straßenbahn-Gleise am Bahnhofsvorplatz erneuert.
Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine machen dem Energiemarkt und der WVV zu schaffen und erschweren zukünftige Planungen. Die Gaspreise explodieren und haben sich gegenüber dem Vorjahr fast verzehnfacht. Die WVV möchte auf den schlimmsten Fall gefasst sein und ist bereits im Gespräch mit Großkunden, Installateuren sowie deutschen Gasimporteuren um die Situation bestmöglich planen zu können. Das Heizkraftwerk wird in den Sommermonaten so gefahren, dass möglichst große Gasmengen eingespart werden. Dieses Gas wird dann am Markt verkauft und steht damit physikalisch für die Einspeicherung in die Speicher in Deutschland zur Verfügung. Durch die Wochenendabschaltung wurden pro Wochenende ungefähr fünf Gigawattstunden eingespart.