Der Igel ist eine echte Bereicherung für unseren Gärten. Er hält zum Beispiel Schnecken und Käfer im Zaum. Doch gerade jetzt im Spätherbst hat er es oft nicht leicht, denn naturnahe Gärten und passende Unterschlüpfe werden immer seltener. Wie wir unseren Garten jetzt igelfreundlich gestalten können und warum das so wichtig ist, erfahren Sie jetzt.
Ein kleiner Igel streift durchs Wohngebiet, schnüffelt am Zaun entlang, sucht einen Weg – doch er findet keinen. Dicht abschließende Gartenzäune machen es ihm unmöglich, einen Unterschlupf für den Winterschlaf zu finden. Dabei wäre die Lösung so einfach: ein Spalt von zehn Zentimetern oder ein Igeltor würden schon ausreichen. Wie wir das Leben der kleinen Stacheltiere außerdem erleichtern können erklärt uns Landschaftsgärtnermeisterin und Landschaftsarchitektin Theresa Edelmann.
Igel haben übrigens auch ein hervorragendes Raumgedächtnis und können sich jeden Durchschlupf merken – auch nach dem Winterschlaf wissen sie noch, wo sie zuletzt durchgekommen sind und wo nicht. Wer den Igel in seinen Garten locken will, legt am Besten eine Igelecke an. Hier darf es gerne etwas unordentlich zugehen: Reisig, Totholz und das Laub des Herbstes einfach liegen lassen – hier findet der kleine Stachler Schutz und Nahrung.
Sehr wichtig sind außerdem strukturreiche Gärten: sie bieten Käfern und Co. einen idealen Lebensraum und sind quasi das „All-you-can-eat-Buffet“ für den Igel. Wenn Sie „unaufgeräumte Ecken“ im Garten lassen und Wiesen nicht zu früh — oder besser noch immer nur zur Hälfte mähen, sind immer Verstecke und ausreichend blühende Wiesenpflanzen vorhanden. Win-win dabei: Sie können sich auch spät im Jahr noch über bunte Blüten-Farbtupfen im Garten freuen! Ein glücklicher Igel ist der, der im Spätherbst schon nicht mehr zu sehen ist, weil er sich bereits satt und sicher in seinem Winterversteck eingekuschelt hat.