Seit 1975 gibt es Planungen für eine Umgehung der B19 in den Ortschaften Giebelstadt, Herchsheim und Euerhausen. Viele Steuergelder flossen in Gutachten, Grunderwerb und die Arbeit von Ämtern und Behörden. Doch 2022 stoppte die Höhere Naturschutzbehörde wider Erwarten die Planungen. Doch aufgeben ist für die Anwohner keine Option. Gibt es also noch Hoffnung oder ist das Aus der Ortsumgehung längst besiegelt?
Vor mehr als einem Jahr hatte die Regierung von Unterfranken das Planfeststellungsverfahren für die geplante Ortsumgehung Giebelstadt gestoppt. Mehr als 40 Jahre der Bemühungen und Hoffnung wichen der Ratlosigkeit. Trotzdem oder gerade deshalb protestieren auch heute noch regelmäßig Anwohnerinnen und Anwohner in Euerhausen. Mit Plakaten, Sprechchören und Trillerpfeifen machen sie auf ihren Frust aufmerksam.Täglich fahren etwa 7.000 Fahrzeuge durch Herchsheim und Euerhausen, durch Giebelstadt sogar 12.000. Die Umgehungsstraße soll die Orte aber nicht nur von Lärm und Abgasen befreien, die der Durchgangsverkehr mit sich bringt. Auch die Reisegeschwindigkeit auf der B19 würde sich erhöhen. Das Planungsrecht liegt vor, die Kostenübernahme im Bund ist gesichert – EIGENTLICH könnte es sofort losgehen. Doch die geplanten Artenschutzausgleichsmaßnahmen reichen der Höheren Naturschutzbehörde nicht aus. Zu viel Lebensraum der Wiesenweihe, die sich erst in den vergangenen Jahren ausgebreitet hat, würden mit dem Bau zerstört. Auch der BUND Naturschutz ist gegen die westliche Umgehung.
Eine neue Umgehungsplanung würde allerdings auch neue Prüfungen, neue Verfahren und neue Steuergelder bedeuten. Für viele stimmt hier die Abwägung nicht. Wird das Wohl der Tiere über das der Menschen gestellt? Viele Bemühungen und Gespräche blieben laut den Anwohnerinnen und Anwohnern ergebnislos. Dabei habe niemand etwas gegen den Schutz der Natur, man wolle lediglich auch das eigene Leben schützen. Auch Landrat Thomas Eberth kämpft weiterhin für die Trasse. Zuletzt in einem Gespräch mit dem bayerischen Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter. Sollte der Schutz der Wiesenweihe oder der Grauammer den Bau der Umgehungsstraße aber wirklich verhindern, dann müssten zumindest Maßnahmen wie Überquerungsmöglichkeiten und Geschwindigkeitsreduzierungen und an der Bestandsstraße her.