Denn der CO2 Ausstoß ist schlichtweg zu hoch. Ein Vorschlag der EU diesem Problem entgegenzuwirken, ist die Abgasnorm Euro 7. Demnach müssen sich Benzin- und Dieselmotoren an klare Grenzwerte halten. Das betrifft zunächst nur PKW’s. Doch was ist mit dem Schwerlastverkehr.
Rund 1,3 Millionen LKW fahren täglich über die deutschen Straßen. Über 90% dieser Trucks fahren mit Verbrennermotoren. Damit produzieren sie ca. 12 Mal mehr gesundheitsgefährdende Stoffe als beispielsweise die Bahn. Somit verursachen LKW rund 10 Prozent der globalen CO2 Emissionen. Das Ziel: Der Straßenverkehr soll sauberer werden. In Heidingsfeld fährt seit dieser Woche der erste emissionsfreie E-LKW in Bayern.
Eine Strecke von 300 Kilometern könne der E-Actros fahren, bis er geladen werden muss. Dann dauert es fünf Stunden, um die Batterien wieder vollständig aufzuladen. Zum Vergleich: ein Diesel LKW kann mit einer Tankfüllung bis zu drei Mal länger fahren als sein elektrischer Kollege. Außerdem braucht man nur rund 20 Minuten, um den Dieseltank wieder aufzufüllen. Am Ende ist Leistung immer noch Arbeit durch Zeit – diese Rechnung spricht gegen den E-Truck. Lieferketten würden länger, Ware trifft später ein und Termine könnten nicht eingehalten werden. Außerdem sind die Autobahnraststätten momentan schon ohne E-LKW-Ladesäulen überlastet.
Dazu kommt: bisher muss sich dieser Prototyp noch nicht um einen Platz an der E-LKW-Ladesäule streiten. Für das Bayerische Pilotprojekt passen die Möglichkeiten des Trucks aber zum Einsatzgebiet der Firma. Fehlende Ladesäulen, geringe Reichweite, lange Pausenzeiten, weniger Zuladung – Bis nur noch emissionsfreie Trucks auf den Straßen fahren, bleibt noch einiges zu tun. Die Daimler Truck AG hat sich vorgenommen, bis 2039 nur noch co2 neutrale Fahrzeuge zu produzieren. Fürs Erste schleicht Bayerns erster E-LKW fast geräuschlos in und um Heidingsfeld über die Straßen.