Fast die Hälfte der mainfränkischen Unternehmer, die einen Nachfolger suchen, findet niemand. Die Autohaus Gruppe Spindler, die vor über 100 Jahren in Würzburg gegründet wurde, gehört nicht dazu. Hier vollzieht sich gerade der Generationenwechsel innerhalb der Familie: von der dritten zur vierten Generation.
Die Autohaus Gruppe Spindler befindet sich im Umbruch: einerseits wegen tiefgreifender Veränderungen in der Branche, andererseits steht ein Generationenwechsel an: 2018 ist Jeannine Krenn ins Unternehmen eingestiegen – 2023 will sich ihre Mutter Monika Spindler-Krenn aus der Verantwortung zurückziehen. Ihr und ihrem Mann war es schon früh wichtig, den Töchtern die positiven Seiten des Unternehmerinnen-Seins zu vermitteln. „Für uns war es aber nie ein Zwang, in die Firma einzusteigen. Wir durften uns ganz frei entscheiden, ob wir das machen möchten oder nicht“, sagt Jeannine Krenn, Gesellschafterin der Autohaus Gruppe Spindler.
Jeannine Krenn hat sich für den Einstig ins Familienunternehmen entschieden. Schon die Auswahl des Studienfaches und der Universität hat sie hinsichtlich der Übernahme ausgewählt: das Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen an der Zeppelin Universität. Einer der Impulse aus dem Studium: die Einrichtung eines Beirates, der die Veränderungen im Unternehmen begleitet. In diesem Beirat sitzen drei Mitglieder von außen, Monika Spindler-Krenn und Jeannine Krenn.
Jeannine Krenn ist 2018 ins Unternehmen eingetreten, Monika Spindler-Krenn und ihr Mann wollen sich 2023 zurückziehen. Sie sagt: „Die Zeit dazwischen nutzen wir einfach miteinander. Die Erfahrung, die kann man nur durch Jahre bekommen. Auf der anderen Seite ist das unwahrscheinlich Innovative unserer Tochter. Das versuchen wir zusammen zu bringen und immer mehr Verantwortung schrittweise an Sie zu übergeben.“ Und Jeannine Krenn ergänzt: „Nach 102 Jahren kann ich auf ein wahnsinnig tolles Grundgerüst zurückgreifen und bin natürlich dafür zuständig, das auch weiterzuentwickeln. Die Erfahrung meiner Eltern ist absolut Gold wert und auf die werde ich auch in Zukunft definitiv zurückgreifen.“