Bereits seit Mitte diesen Jahres müssen sich zwei Schlachthöfe am bayerischen Untermain wegen des Verdachts auf Verstöße gegen den Tierschutz verantworten. Der SOKO Tierschutz war es gelungen, Aufnahmen aus dem Schlachthof Aschaffenburg und einer Hinterhofschlachterei im Landkreis Miltenberg zu bekommen. Sie zeigen Horror beim „Metzger von nebenan“. Die Vorwürfe reichen von systematischer Misshandlung bis hin zur Schlachtung von kranken Tieren.
Die Stadt handelte schnell, denn das Gelände und das Gebäude des Schlachthofs ist ihr Eigentum. Bis zum 15. Oktober 2023 sollte die Räumungsfrist für den Betreiber andauern. Der lies diese allerdings auslaufen. Sein Ziel: – ein weiteres Treffen mit der Stadt. Demnach führen der nach den Tierschutzverstößen neu eingesetzte Geschäftsführer des Schlachthofes und der Oberbürgermeister von Aschaffenburg heute nochmal ein Gespräch. Auf Anfrage zu welchem Ergebnis man gekommen sei, teilt die Stadt folgendes mit:
„Da es sich um Vertragsangelegenheiten handelt, können wir keine Ergebnisse öffentlich bekannt geben, bevor das Thema im Stadtrat besprochen wurde.“
Die Ergebnisse werden am morgigen Donnerstag von der sogenannten Task-Force besprochen. Sie setzt sich aus je einem Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen zusammen.
„Die Task-Force kann aber nichts entscheiden, sondern gibt dem Stadtrat nur Empfehlungen. Der kommt am kommenden Montag (23. Oktober) zusammen und wird das Thema im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erörtern, sofern sich aus dem heutigen Gespräch neue Erkenntnisse ergeben haben.“
Ein endgültiges Ergebnis wird es also erst am Montag geben. Trotzdem antwortet die Stadt Aschaffenburg auf die Frage ob abzuschätzen sei, wie es mit dem Schlachthof weitergehen wird wie folgt:
„Die Stadt hat bereits – unabhängig vom heutigen Gespräch – eine Räumungsklage in Auftrag gegeben.“
Auch im Landkreis Miltenberg war ein Schlachthof ins Visier der Behörden geraten. Auch dieser war vom örtlichen Landratsamt wegen gravierender Mängel beim Tierschutz geschlossen worden. Laut Medienberichten haben sich die dortigen Betreiber allerdings für einen Rückzug entschieden und die EU-Zulassung freiwillig zurückgegeben.