Mo., 02.12.2024 , 18:08 Uhr

Verhandlungserfolg bei Bosch Rexroth – Nun doch weniger Stellen in Schweinfurt und Volkach gestrichen

Die letzten Monate waren für die Unterfränkische Industrie wahrlich keine leichten: Ankündigungen zu Stellenabbau aus allen Ecken. So auch der Fall bei Bosch Rexroth – der deutsche Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien gilt als wichtiger Arbeitgeber in der Region. Doch heute kamen gute Neuigkeiten vom Schweinfurter Standort, über die nach der jüngsten Betriebsversammlung auch die Öffentlichkeit informiert wurde.

Rund 80 Stellen gerettet

Bosch Rexroth glaubt an den Standort Schweinfurt/Volkach. Im März dieses Jahres hatte die Bosch-Tochter noch angekündigt, bis Ende 2028 240 Stellen in Schweinfurt und Volkach abbauen zu wollen. Bei den Verhandlungen in der vergangenen Woche konnte man jedoch ein neues Ergebnis erzielen, wie Betriebsratsvorsitzender Sebastian Schierling berichtet. Statt 150 Stellen sollen nur noch 50 Stellen verlagert oder outgesourct werden. Insgesamt rund 80 Arbeitsplätze bleiben in Schweinfurt und Volkach erhalten. Denn neben den 50 outgesourcten Stellen macht auch die Digitalisierung vor dem Unternehmen nicht Halt – mit guten wie auch schlechten Seiten. Der überwiegende Teil dieser jetzt 110 Stellen fallen durch Automatisierung und Digitalisierung in den nächsten vier Jahren weg. Das bedeutet aber auch, dass die Investitionen am Standort in den nächsten vier Jahren gegenüber den zurückliegenden Jahren verdreifacht werden.

Bekenntnis zum Unterfränkischen Standort

Trotz des teilweisen Stellenwegfalls ein klares Bekenntnis für Schweinfurt und Volkach – durch weiteres Wachstum sollen in Zukunft dann wieder neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dass man an den Industriestandort glaubt, unterstreicht auch eine Besonderheit in der Produktion. Während in vielen Betrieben zu Niedrigkostenstandorten verlagert wird, verlagert Bosch Rexroth zurück nach Deutschland. So beispielsweise die Produktion für Stahleinlagen, welche in Rumänien geplant war.

Stellen in Augsfeld bedroht

Neben weiteren Standorten sollen auch im Haßfurter Stadtteil Augsfeld bis Ende 2027 rund 135 Arbeitsplätze gestrichen werden, was ungefähr einem Drittel der dortigen Belegschaft entspricht. Nach Reiner Gehring von der IG Metall haben die jüngsten Verhandlungen in Schweinfurt Vorbildcharakter: Ob man das etwa in Augsfeld oder auch in anderen Betrieben beherzigt, bleibt abzuwarten. In der Industriestadt Schweinfurt hat man aber zumindest schon einmal vorgemacht, was ein starker Zusammenhalt der Beschäftigten und ein offenes Ohr des Managements bewirken können.

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