Allzu lange ist es noch nicht her, als Verteidigungsminister Boris Pistorius Unterfranken einen Besuch abstattete: In Veitshöchheim hat der SPD-Politiker Ende März zusammen mit seiner niederländischen Amtskollegin Kajsa Ollongren ein neues Kapitel der deutsch-niederländischen militärischen Zusammenarbeit eingeläutet: Die niederländische 13. Leichte Brigade wurde der deutschen 10. Panzerdivision unterstellt. Jetzt – knapp anderthalb Monate später – ist es nicht Veitshöchheim, sondern Hammelburg, das in den Fokus der Medien rückt: Der Verteidigungsminister Boris Pistorius kam am Dienstag zu seinem offiziellen Antrittsbesuch nach Hammelburg.
Bei seinem knapp fünfstündigen Besuch wollte sich Pistorius einen Überblick über die Fähigkeiten der leichten und mittleren Kräfte des Heeres verschaffen. Während die leichten Kräfte laut Pistorius schnell einsatzfähig sind, kommt es bei den schweren Kräften oft zu Verzögerungen. Diese Lücke soll in den kommenden Monaten geschlossen werden. Allerdings hat es sich Boris Pistorius nicht nur zur Aufgabe gemacht, die Lücke zwischen den leichten und schweren Kräften zu schließen, sondern auch die Nähe zu den Soldatinnen und Soldaten zu suchen.
Die Umstrukturierung des Heeres läuft bereits seit dem 1. April. Auf Hammelburg warten also Veränderungen – Veränderungen, die dazu beitragen sollen, dass die Bundeswehr im Falle eines Kriegsausbruchs so schnell einsatzfähig ist wie nur irgendwie möglich – und das mit allen Kräften.