Heiß her ging es vor es vor Kurzem in Ebelsbach im Landkreis Haßberge. Zwischen brennenden Öfen, glühendem Metall und schweren Ambossen wurden dort nämlich die bayerischen Hufschmiedemeisterschaften ausgetragen. Ein Wettbewerb, bei dem das Ringen um den ersten Platz aber gar nicht so sehr im Vordergrund stand – vielmehr geht es um den Austausch untereinander.
Fleißig wird unter ohrenbetäubendem Lärm gehämmert und geschmiedet, denn die Uhr tickt unaufhaltsam. Als wäre die Arbeit nämlich nicht schon schweißtreibend genug, haben die Teilnehmer nur 55 Minuten Zeit, aus einem einfachen Metallstab zwei Hufeisen herzustellen. Diese werden dann von einer fachkundigen Jury beurteilt – und das durchaus streng. Hierbei wird genau auf die Passform geschaut, denn das fertige Objekt muss schließlich genau zum Huf des Pferdes passen. Keine leichte Aufgabe, denn die Vorgaben, nach welchen die Hufeisen angefertigt werden sollen, bekommen die Teilnehmer erst kurz vor dem Wettkampf. 38 Personen haben sich dafür angemeldet, in drei verschiedenen Klassen wird dann um die beste Platzierung gekämpft: Profis, Fortgeschrittene und Lehrlinge.
Lehrlinge stehen bei den Meisterschaften besonders im Vordergrund: Denn wie in so vielen Branchen herrscht auch bei den Hufschmieden ein großer Nachwuchsmangel. Neben den Hufeisen gilt es also vor allem auch, Kontakte und Bekanntschaften zu schmieden – Der eigentliche Wettkampf wird dann fast schon zweitrangig. Im Vordergrund steht stattdessen der Austausch untereinander. Was können die Lehrlinge noch von den erfahrenen Schmieden lernen und vor allem: Was können sie auch untereinander lernen. Denn obwohl sie bayerische Meisterschaften heißen, ist der Wettkampf international ausgeschrieben. Deshalb fanden sich neben den deutschen Teilnehmern auch Teams aus Polen, der Schweiz oder Tschechien. Und gerade diese Vielfalt macht diese Veranstaltung aus. Die gemeinsame Arbeit am Amboss, an den Hufeisen und der Austausch darüber – das macht Events wie dieses aus. Spaß und das Weiterführen, Hochhalten und Leben dieses alten Handwerks – das ist es, worauf es bei den bayerischen Hufschmiedemeisterschaften wirklich ankommt.