Corona, Influenza, Rhinoviren und jetzt auch noch RS-Viren. Die Virenlast in diesem Winter scheint riesig. Im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen waren viele Infektionen zeitweise ausgeblieben. Nun steigt die Zahl der Infektionen rasant an. Besonders besorgniserregend für Eltern von jungen Kindern scheint das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RS-Virus. Kinderarzt Dr. Wolfgang Brosi erklärt uns, was es damit auf sich hat. Das RS-Virus ist ein Virus den man schon sehr lange kennt und der bei jungen Säuglingen und Kleinkindern immer schwerere Infektionen verursacht. Er führt dazu, dass die Bronchien deutlich verengt werden.
Wie schwer eine Infektion mit RS-Viren verläuft und wie lange sie dauert, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Infektion kann erkältungs- aber auch grippeähnlich verlaufen. Prinzipiell kann eine RSV-Infektion komplett symptomlos sein, aber auch zu einer lebensgefährlichen Erkrankung der unteren Atemwege führen. Doch wie erkennt man nun den Unterschied zu anderen Infektionen? All die anderen Viren können dasselbe machen. Nur der RS-Virus ist besonders intensiv. Die deutliche Atemnot ist ein großes Problem.
Bei einer Infektion können lediglich die Symptome behandelt werden. Doch rechtzeitig bemerkt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Schon am Tag nach einer Infektion mit RS-Viren und damit noch vor den ersten Symptomen kann man andere damit anstecken. Diese Ansteckungsfähigkeit hält zwischen drei bis acht Tage an. Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Neu- und Frühgeborene können die Viren allerdings auch noch Wochen und manchmal sogar Monate nach der Infektion weitergeben. Nachdem die Influenza, die eigentlich in den Januar und Februar fällt, bereits seit August auf dem Vormarsch sind die Arztpraxen und Krankenhäuser derzeit häufig überlaufen. Notfälle werden aber niemals abgelehnt. Wer hingegen einen Vorsorgetermin bei der Kinderärztin oder dem Kinderarzt möchte, sollte aktuell ein wenig mehr Geduld mitbringen.