Fr., 16.12.2022 , 18:10 Uhr

Von der Kälte in die Kelter – Eisweinlese in Thüngersheim

Eisweinlese – Ein Knochenjob

Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so aussehen: aus diesen Trauben entsteht eine Delikatesse. Dafür geht es mit einer kleinen Truppe von fünf Personen am frühen Morgen um sieben Uhr in klirrender Kälte nach Thüngersheim zur Eisweinlese. Wie der Name schon vermuten lässt, müssen die Beeren bei eisigen Temperaturen gepflückt werden. Es sind mindestens Minus sieben Grad nötig, damit die Trauben auch komplett durchgefroren sind. Je früher das im Jahr passiert, desto besser. Die fleißigen Helfer trotzen der Kälte an diesem besonderen Morgen mit ausreichend Kleidung – und jeder Menge gute Laune.

Gesunde Trauben sind essenziell

Gesunde Trauben, die noch nicht von Edelfäule befallen sind, stellen eine Grundvoraussetzung dar. Beim Pflücken der Beeren muss lediglich aufgepasst werden, dass nicht zu viele Blätter mit im Eimer landen. Wer also auch einmal bei einer Eisweinlese dabei sein möchte, braucht nicht viel Vorwissen sondern muss vor allem früh aufstehen und mit anpacken können. Zusätzliche Hilfe ist immer willkommen.

Eisweinlese und der Klimawandel

Mit Blick auf den Klimawandel dürfte der Eiswein in Zukunft seltener werden, denn nicht alle Winzer gehen bereitwillig dieses Risiko ein. Auch bei Familie Reiss wurde wieder diskutiert, doch wie jedes Jahr sind sind sie letztlich das Wagnis für den edlen Tropfen eingegangen.

Verarbeitung der Trauben

Nach getaner Arbeit am Thüngersheimer Scharlachberg geht es zurück zum Weingut, wo der nächste Schritt schnell gehen muss: Die Ausbeute wird in die Presse gekippt und schon fließt ganz langsam der erste süße Saft ab. Dabei muss ständig kontrolliert werden, dass das Extrakt nicht verwässert. Und die Mühe hat sich schließlich gelohnt: 172 Grad Oechsle zeigt die erste Probe des Mosts an – 125 sind das Minimum, damit der Wein offiziell als Eiswein bezeichnet werden darf.

Arbeit Beeren Delikatesse Eisweinlese Ernte Klimawandel Trauben Wein Weingut

Das könnte Dich auch interessieren

02.10.2025 03:56 Min Guter Jahrgang zu erwarten – Fränkische Winzer ziehen Bilanz zur Weinlese 2025 Franken zeichnet sich durch vieles aus. Was die meisten Menschen – auch international – mit der Region verbinden, ist wohl der Frankenwein. Ende September war die diesjährige Lese im Weinbaugebiet Franken weitgehend abgeschlossen. Um eine allgemeine Bilanz zu ziehen, haben die Winzer heute Morgen zur gemeinsamen Pressekonferenz eingeladen. Jakob Scheckeler hat die Einzelheiten. Ein schnelles 10.09.2025 04:04 Min Kaniber setzt Zeichen für Regionalität - Start der Fränkischen Weinlese unterhalb der Würzburger Festung Für Winzerinnen und Winzer in Unterfranken beginnt jetzt die wohl spannendste Zeit des Jahres: die Weinlese. Heute fiel der offizielle Startschuss unterhalb der Festung Marienberg in Würzburg. Begleitet wurde die Eröffnung von jeder Menge herbstlicher Stimmung, ersten Einschätzungen zum Weinjahrgang 2025 und zahlreichen prominenten Gästen. Mit dabei war unter anderem die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. 30.09.2025 01:40 Min Arbeitslosigkeit leicht rückläufig, aber keine Herbstbelebung – Der Arbeitsmarkt im September Der Arbeitsmarkt in Unterfranken kämpft nach wie vor mit der schwierigen Konjunkturlage. Im Agenturbezirk Würzburg beispielsweise ist die Zahl der Arbeitslosen im September so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Und auch in den anderen beiden Agenturbezirken Schweinfurt und Aschaffenburg ist die sonst übliche Herbstbelebung nur kaum bis gar nicht bemerkbar. Die Zahl der 19.09.2025 04:28 Min Feldhamsterschutz in Unterfranken - Eine einzigartige Maßnahme in Gefahr Wenn Sie an Hamster denken, denken Sie wahrscheinlich an einen Käfig, ein Laufrad und Kleintierstreu. Aber auch abseits von Kinder- und Wohnzimmern sind sie in Unterfranken zu finden. Denn die Region ist die einzige in Bayern, in der Feldhamster noch in freier Wildbahn zu finden sind. Trotzdem ist das Vorkommen der kleinen Nager hier aktuell