Es ist ein Monsterprojekt, das einen wesentlichen Teil zur Energiewende in Deutschland beitragen soll: die Windstromleitung Suedlink. Von Schleswig-Holstein im Norden, über Niedersachsen, Hessen und Thüringen soll die Stromtrasse direkt zu uns nach Unterfranken führen. Was es damit genau auf sich hat, sehen sie jetzt.
Wie abhängig Deutschland von ausländischen Energieimporten ist, zeigt sich im Jahr 2022 so deutlich, wie nie zuvor. Russland, der Exporteur, von dem wir rund 55 Prozent unseres Gases beziehen, setzt seine Energiereserven als strategisches Kriegsmittel im Angriff gegen die Ukraine ein – davon wird ausgegangen. Seit dem 31. August 2022 hat Russland seine Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline Nordstream 1 eingestellt – angeblich wegen technischer Mängel.
In den kommenden Jahren soll der Ausbau von Windenergie in ganz Deutschland deutlich gesteigert werden. Die Herausforderung von grüner Energie liegt jedoch heute schon darin, dass unsere Stromnetze den Ökostrom manchmal nicht mehr aufnehmen können. Das geschieht beispielsweise an besonders windigen Tagen – dann müssen Windräder sogar abgeschaltet werden.
Abhilfe dafür soll die Windstromleitung Suedlink schaffen. Diese soll in Zukunft Windparks im Norden mit dem Süden Deutschlands verbinden und so eine stabile Stromversorgung ermöglichen, wo sie benötigt wird.
Gibt es einmal wenig Wind und wenig Sonne zugleich, kann Suedlink durch die Anbindung an die Nordlink-Stromleitung auch Wasserkraft aus Norwegen in das deutsche Stromnetz einspeisen – so der Plan.