Seit gestern kann man über Würzburg ein Flugzeug der besonderen Art beobachten. Der Flieger des Modells Basler ist für 12 Tage, täglich mehrere Stunden in der Luft, um Daten zu erfassen und das geothermische Potenzial Würzburgs auszuwerten. Aber: Was ist Geothermie überhaupt?
Bis 2040 will Würzburg klimaneutrale Fernwärme anbieten. Ein Klimaversprechen, das die Stadt gegeben hat. Damit das funktionieren kann, setzt man unter anderem darauf, Energie aus der Tiefe zu nutzen. Die sogenannte Geothermie.
„Geothermie bezeichnet die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie und die ingenieurtechnische Nutzung. Geothermie kann zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung eingesetzt werden.“
Wasser wird sozusagen in den Boden geschickt, um dann erwärmt wieder zum Heizen genutzt zu werden. Das Problem daran: keiner weiß, wie es im Boden tatsächlich aussieht. Deshalb wird in den nächsten zwei Wochen ein ganz besonderes Flugzeug über die Region Würzburg fliegen, um das geothermische Potenzial auszuwerten und Daten zu sammeln.
Der Flieger des Modells Basler war bereits im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Zwar mag die Innenausstattung dementsprechend altmodisch aussehen. Doch der Schein trügt: im Inneren ist aufwendige und modernste Sensorik verbaut, ohne die das erfassen der Daten gar nicht möglich wäre. Am vergangenen Freitag konnte der Flieger jedoch noch nicht in die Lüfte steigen. Erst seit Sonntag (03.03.2024) ist das Flugzeug unterwegs. Auf einer Gesamtstrecke von 2100 km fliegt die Basler über Würzburg. Und das in gerade mal 300 Metern Höhe. Die Bürgerinnen und Bürger der Region dürfen allerdings aufatmen. Das Flugzeug fliegt möglichst geräuschlos. Im Anschluss werden die Daten ausgewertet.
Die Überflüge werden in einem Rechteckgebiet mit den Eckpunkten Hammelburg, Wertheim, Creglingen und Geiselwind stattfinden. Im Anschluss wird die Region Nürnberg überflogen und erfasst. Langfristig möchte man mit dem Projekt auf eine sichere Art und Weise Co2-neutrale Wärme zu einem günstigen Preis für die Bevölkerung anbieten. Bis das allerdings soweit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen.