Die Wärmewende“ – ein enormes Projekt, das bereits heute konkret wird: Wie wir künftig heizen, wie Wärme erzeugt, verteilt und genutzt wird, all das muss sich wandeln. In Würzburg sind Stadt und Energieversorger längst dabei, Grundlagen zu schaffen – von Konzepten über technische Projekte bis zu Plänen für Bürgerinnen und Bürger. Im nächsten Beitrag sehen Sie, wie weit die WVV gekommen ist, welche Vorhaben schon in Arbeit sind – und worauf wir noch achten müssen.
Bis 2040 soll Würzburg klimaneutral sein. Ein zentrales Puzzlestück: die Wärmewende. Sie betrifft Haushalte, Unternehmen und ganze Stadtviertel – also praktisch alle, die Wärme verbrauchen. Für die WVV bedeutet das, die Energieversorgung komplett neu zu denken.
„Die Transformation des gesamten Energie und Mobilitätssektors wird hier ganz konkret weil ganz normale Familien und auch Mieter betroffen sind und es geht am Ende um die Frage wie heizen wir unsere Geschäfte und Wohnungen und da ist es wichtig CO2 Neutral zu werden und zwar so klug wie wir das auch können.“, so Dörte Schulte-Derne, Geschäftsführerin Energie WVV.
Damit dieser große Umbau gelingen kann, setzt die WVV auf Transparenz. Bürgerinnen und Bürger sollen klar nachvollziehen können, welche Veränderungen auf sie zukommen.
„Die Absicht und das Ziel mit unserem Oberbürgermeister der auch unser Aufsichtsrat Chef ist möglichst gut und zum anfassen für unsere Bürgerinnen und Bürger zu erklären und es wird sogar ein Tool geben auf unserer Webseite wo man seine Hausnummer eingeben kann und schauen kann, was heißt Wärmewende für mich.“, so Schulte-Derne weiter.
Wann dieses Tool allerdings Online gehen wird ist noch nicht bekannt. Das Ziel ist nach wie vor Klimaneutralität bis 2040/2045. Abhängig von bundesweiten Vorgaben. Bei der technischen Umsetzung spielt die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen eine Schlüsselrolle. Besonders vielversprechend ist die Idee, Abwärme aus städtischen Prozessen zu erschließen – zum Beispiel aus der Kläranlage.
„Aktuell gehen wir davon aus das wir mit Großwärmepumpen die grüne Energie produzieren in einem ersten Projekt in einem Auslauf der Kläranlage da finden wir ein sehr großes Potential. Diese Wärmepumpe wollen wir bis Ende dieser Dekade in betrieb nehmen. Bis Ende der nächsten Dekade sind dann Flusswasserpumpen am Standort Heizkraftwerk an der Friedensbrücke vorgesehen.“, so Armin Lewetz, Geschäftsführer Technik und Immobilien WVV.
Um all das umzusetzen, braucht es einen langen Vorlauf. Würzburg hat hier früh begonnen – und sich damit einen entscheidenden zeitlichen Vorteil verschafft.
„Wir haben ja rechtzeitig im Januar 2023 angefangen also noch weit bevor das gesetz zur Wärmeplanung verabschiedet wurde. Also wir haben hier sehr wohl einen gewissen Vorsprung der aber auch erforderlich ist. Es gehört alles geplant, ausgeschrieben, gebaut. Und bis 2040 oder 2045 ist ja nicht mehr so viel Zeit, also wir sind noch rechtzeitig dabei.“, so Lewetz weiter.
Neben neuen Technologien bleibt auch der Ausbau der bestehenden Fernwärme entscheidend. 54 Kilometer Länge umfasst das Fernwärmenetz der WVV aktuell. Gerade in Würzburgs Innenstadt werden weitere Straßenzüge und Gebäude Schritt für Schritt an das Netz angeschlossen.
„Wir interpretieren es ja so das wir mit dem Brennstoffwechsel im Heizkraftwerk vor 20 Jahren die Fernwärme eingeleitet haben und seitdem sind wir ja ständig dabei das Fernwärmenetz zu verdichten. Sicherlich mit erhöhter Geschwindigkeit, denn das Enddatum steht ja fest. Wuir sind im Bereich Röntgenstraße und am kreuzen des Ringparks, in der Bachgasse, in der Klinikstraße. Aber auch an ganz renommierter Stelle, beispielsweise in den Innenhöfen der Residenz.“, so Lewetz.
Die Wärmewende ist kein Projekt mit festem Endpunkt. Planung, Umsetzung und Anpassung gehen stetig weiter. Einen Blick in die Zukunft können Interessierte auch auf der Mainfrankenmesse werfen: Dort informiert die WVV in einem Vortrag über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte.