Die höchsten Temperaturen und die geringsten Niederschläge bayernweit – das verzeichnen die Wälder rund um Würzburg laut dem Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten. Kein Wunder, dass die Baumbeständen unter massiven Trockenschäden und klimabedingten Schädlingen leiden. Um so mehr gilt es nun zukunftsfähige Wälder aufzubauen – wie das aussehen kann, zeigt eine Baumpflanzaktion im Würzburger Stadtwald.
Es ist ein nasskalter Samstagmorgen im nebligen Würzburger Stadtwald. Doch eine kleine Gruppe lässt sich von dem schlechten Wetter nicht beirren – sie haben heute Großes vor. Ein Großteil hat den Anzug und die Krawatte heute gegen Outdoorkleidung und Gummistiefel eingetauscht: denn zusammen mit dem Stadtförster und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald will die Sparda-Bank Nürnberg ganze 1.000 junge Bäume in den Stadtwald pflanzen.
Auf dem Weg zur Pflanzfläche müssen die Teilnehmer aber erst einmal zeigen, was sie alles über den Wald wissen. Schließlich soll die Gruppe schlauer aus dem Wald herausgehen, als sie hereingekommen ist. Doch offenbar stecken in den meisten Anzugträgern auch echte Waldexperten. Jetzt fehlen also nur noch Handschuhe, Hohlspaten und Setzlinge. Die jungen Bäume und den Standort hat Simone Mayer von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ausgesucht. Was ein Voranbau ist, wird auf der Pflanzfläche schnell klar, denn unter den großen Douglasien wächst kaum etwas. Damit es später durch Holznutzung und Krankheiten nicht zu einer Kahlfläche kommt, werden im Schatten des Altbestandes neue Bäume gepflanzt. Wenn die Douglasien einmal nicht mehr da sind, bekommen die Setzlinge ausreichend Licht und schießen in die Höhe.
Der tausend Hektar große Würzburger Stadtwald mit seinen rund 500.000 großen Bäumen ist in seiner Mischung sehr vorbildlich und hat vielleicht auch deshalb noch vergleichsweise wenig Probleme. Damit das auch so bleibt, braucht es aber auch weiterhin die Hilfe von fleißigen Pflanzhelfern. Loch für Loch und Baum für Baum füllt sich die eingezäunte Fläche unter den großen Douglasien. Hier können die Setzlinge geschützt vor hungrigen Tieren groß werden. Und auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Stadtförster werfen immer wieder Mal einen wachen Blick auf das junge Gehölz. Waldverjüngung dauert viele Jahre, aber der Klimawandel wartet eben nicht. Damit unsere Wälder also auch weiterhin Orte für Erholung, Bildung und Naturerlebnisse bleiben, sind möglichst viele fleißige Pflanzhelfer gefragt.