Wir werfen jetzt einen Blick nach Gerolzhofen zur Firma Hiestand. Dort waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute nicht wie gewohnt in den Produktionshallen sondern vor der Firma. Der Grund: die Gewerkschaft NGG hat zum Warnstreik aufgerufen.
Ca. 100 Beschäftigte der Firma Hiestand Aryzta haben sich am Montag vor dem Gelände ihres Arbeitgebers versammelt um zu streiken. Sie haben klare Forderungen – mit dem Angebot der Chefetage aus der ersten Tarifrunde sind sie nicht zufrieden.
„Heute findet hier ein Warnstreik statt weil wir eine Forderung von 8,5 Prozent haben. Die erste Verhandlung wurde wegen einem Magerangebot von den Arbeitgebern von uns abgebrochen das wäre eine Erhöhung von 80 Euro das nehmen die Arbeiter heute nicht hin.“, so Ibo Ocak, Geschäftsführer NGG Region Unterfranken.
Laut Aussage der NGG sind die komplette Früh, Mittags und Nachtschicht dafür heute auf die Barrikaden gegangen. Dabei ist die Wut im Bauch groß. Wir haben gefragt warum:
„Den Mitarbeitern wird unflexibiliät vorgeworfen dabei sind wir sehr flexibel und das ist halt schon frustrierend wenn man das den Mitarbeitern die jeden Tag dastehen vorwirft und dann solche Angebote kommen.“, empört sich Alexander Haas, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats.
Eine Erhöhung der Entgelte von 2,5 Prozent hatten die Arbeitgeber in der ersten Tarifrunde vorgelegt. Vor allem auch durch die europaweite Umstrukturierung bei Aryzta und dem damit verbundenen Arbeitsplatzabbau in Ostdeutschland sei die Arbeitsbelastung für die verbleibenden Beschäftigten in Gerolzhofen aber stark angestiegen, so die NGG. Auch deshalb reiche das erste Angebot bei weitem nicht aus. Wie wird es nun also weitergehen?
„Wir werden morgen weiterverhandeln. Wenn da nichts zustande kommt werden die Streiks intensiver werden vllt sogar für ganze Schichten oder tageweise.“, betont Ocak.
Im Laufe der Woche wird sich also zeigen ob Arbeitgeber und Gewerkschaft zu einer Einigung kommen konnten. Falls nicht seien die NGG zusammen mit der Belegschaft aber bereit weitere Arbeitskampfmaßnahmen zu ergreifen.