In den vergangenen Jahren hat man sich vor allem am Ortsrand von Kist oftmals geärgert, wenn das Wasser nicht mit genug Druck aus den Leitungen kam. Doch das ist jetzt vorbei. Am heutigen Morgen wurde nämlich ein so genannter Hochbehälter eingeweiht, der die Wasserversorgung des Ortes auch in Zukunft sicherstellen soll:
Mit einem symbolischen Anstich des Edelstahlbehälters wurde der neue Hochbehälter des Landkreises Würzburg feierlich eröffnet. Nach acht Jahren Bau ist die Trinkwasserversorgung von Rund 7000 Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinden Kist und Eisingen, wie auch den dort ansässigen Unternehmen, für die nächsten Jahre gesichert.
„Also es ist ja tatsächlich so, dass es schon einen alten Behälter hier gab der natürlich ein wesentlich geringeres Speichervolumen hatte und der es von der Pumpleistung her nicht geschafft hat auch das Thema Löschwasserversorgung. Wenns mal wirklich brennt und die Feuerwehr anzapft dann geht dementsprechendes Volumen durch und das hätte der alte Hochbehälter der jetzt 50 Jahre alt ist nicht geschafft. Drum war die Entscheidung der Verbandsversammlung, dass wir zum einen für das Thema Trinkwasserversorgung aber auch zum Thema Löschwasserversorgung ein neues Speichervolumen brauchen und das deutlich erhöhen wollen.“, so Thomas Eberth, Landrat des Landkreises Würzburg.
Der alte Wasserturm in Kist wurde über die Jahre von dem immer weiter wachsenden Ort verschluckt, weshalb nicht mehr genug Druck aufgebaut werden konnte um alle Ecken gleich gut zu erreichen. Daher hat man sich 2017 dazu entschieden einen neuen Hochbehälter auf einer Anhöhe vor der Ortsgrenze zu bauen. In den letzten drei Jahren wurde der Komplex dann errichtet.
„Ja so ein Prozess ist einfach langwierig. Bis man eben auch alle Genehmigungen hat. Bis man die ganzen Absprachen mit den Anliegern und Nachbarn besprochen hat und auch weiß wie viel Kapazität man haben muss. Und dann natürlich auch klar ja: Durch den Ukrainekrieg haben sich auch natürlich die Rohstoffpreise auch deutlich verteuert und da ist ja viel Stahl verbaut, da ist viel Beton verbaut. Das hat sich dann natürlich auch alles durch die Baukosten bemerkbar gemacht und wir sind aber froh dass es keine Lieferschwierigkeiten gab.“, so Robert Scheller, Werkleiter FWM.
Insgesamt 52 Tonnen Stahl sind in den beiden Behältern verbaut. Mit 17 Metern Durchmesser und acht Metern Höhe kommen sie auf ein Fassungsvermögen von 3000 Kubikmetern Wasser – Ungefähr drei Mal so viel wie bei dem alten Wasserturm. Hier sammelt sich das Wasser, das aus Höchberg in Richtung der Ortschaften gepumpt wurde. Je nach Höhenlage wird es nach Bedarf in die unterschiedliche Ortsteile weitergepumpt, oder fließt eigenständig dort hin. Bei dem neuen Bau wurden auch ein Stück weit neue Wege gegangen.
„Die klassische Bauweise waren meist Betonbehälter wo eine Betonwand in die Erde betoniert worden ist. Innen war das Wasser, außen war das dann eingefüllt. Hier nennt man das eine aufgelöste Bauform. Also die Hülle bildet ein normales Hochbauteil, Gebäudehülle, und innendrin stehen die Edelstahlbehälter wo das Trinkwasser drin ist.“, so Klaus Rüger, Bauleiter.
Eine Maßnahme, die sich auch finanziell zeigt. Rund neun Millionen Euro kostet der Neubau in etwa. Die Kosten werden mit der Zeit über die Gebühren der Gemeindemitglieder bezahlt. Auch für die Nachhaltigkeit stellt der neue Hochbehälter eine Verbesserung dar.
„Wir wissen alle was vom Himmel kommt versickert, landet am Ende des Tages in unseren Brunnen und das verteilen wir dann an die Menschen die es auch sinnvoll verbrauchen. Und deswegen wir bei so einem Bau sehr auf Nachhaltigkeit geachtet. Wir diskutieren auch viel über die Pumpleistungen, also auch Votovoltaikanlagen die das mit abspendet aber natürlich auch der Wasserverbrauch im System. Wasserröhrbrüche, Versickerungen, Leckagen und viele Dinge mehr: Das schließt dieser neue Behälter der freisteht aus Edelstahl geschweist, vollständig aus.“, so Eberth.
Nun geht der Betrieb in das Alltagsgeschäft über. Insgesamt 15 Elektriker und Wasseringenieure sind für Inspektionen, Reinigung und Wartung der Anlage verantwortlich. Sie werden in Zukunft dafür Sorgen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner von Kist und Eisingen zu jedem Zeitpunkt an frisches Trinkwasser kommen können.