Johann Christian Wilhelm Sattler – dieser Name wird vor allem unseren Schweinfurter Zuschauerinnen und Zuschauern etwas sagen. Sattler war Fabrikant und gilt als einer der Wegbereiter der Schweinfurter Industrie. Er bekleidete diverse öffentliche Ämter – wurde 1845 sogar Mitglied des Landtags. Um Sattlers Leben und Schaffen zu ehren, wurde nun in Schweinfurt ein Denkmal enthüllt.
Visionär, Erfinder, Politiker, Unternehmer,… – es gibt viele Stufen, die Wilhelm Sattler zu seinen Lebzeiten erklommen hat. In einem Denkmal, welches nun in Schweinfurt eingeweiht wurde, hatte man die bedeutendsten Lebensabschnitte zusammengefasst. Dass die Bronze-Skulptur unweit der früheren Häuser der Familie Sattler errichtet wurde, ist der Gesellschaft Harmonie Schweinfurt zu verdanken. Man habe das Kunstwerk errichtet, da Schweinfurt dank Herrn Sattler Industriestadt werden konnte, so Udo Kröner, Vorsitzender Gesellschaft Harmonie e.V. Schweinfurt 1827.
Ein greifbares Beispiel für Sattlers Verdienste um die Stadt Schweinfurt ist etwa das Voranbringen des Güterverkehrs. Dieser hat sich nach und nach vom Wasser auf die Gleise verlagert.
„Sie wissen, dass Sattler zum einen zuerst in Schweinfurt in der Politik war bevor er in den Landtag kam. Und im Landtag hatte er die Möglichkeit, dass er die Bahnstrecke, die von Bamberg nach Würzburg führt, dass er diese nicht über Gerolzhofen führte, sondern über Schweinfurt am Main geführt werden konnte. Das ist unter anderem auch sein Verdienst“, so Kröner.
Entsprungen ist das neue Denkmal aus der Hand von Heike Metz mit der Unterstützung ihres Ehemanns Klaus. Die Künstlerin hatte sich zuerst intensiv mit dem ereignisreichen Leben von Wilhelm Sattler auseinandergesetzt. Dabei kam ihr die Idee der Lebenstreppe – und schon ging es mit den ersten kleinen Modellen los.
„Also erstmal eine Treppe. Dann ne: eine einfache Treppe kann es nicht sein, die muss sich nach oben weiten. Er ist ja als Geselle nach Schweinfurt gekommen, hat dann sein Imperium aufgebaut. Hat sich auch nicht beirren lassen auch durch viele Rückschläge. Die Persönlichkeit hat mich eben fasziniert und das habe ich dann in seiner Lebenstreppe umgesetzt“, so die Künstlerin Maria Metz.
Sattler verstarb 1859 in Mainberg bei Schonungen. Doch auch heute noch könne uns Sattler ein Vorbild sein, erklärt die Künstlerin.
„Es war mir ganz wichtig, dass es die Persönlichkeit von Wilhelm Sattler trifft und dass es ihm gerecht wird. Und dass es aber auch weiter trägt, dass es für kommende Generationen ein Impuls sein kann. Dass man einfach heutzutage auch Mut braucht – man braucht Visionen und man muss einfach vom Reden und Denken ins Handeln kommen, aktiv werden“, erklärt Metz.
Metz wünscht sich, dass die Menschen in den Dialog mit dem Kunstwerk treten – quasi als Spiegel für den Betrachter. Sodass man sich selbst die Fragen stellt: Wo stehe ich gerade in meinem Leben und wo will ich noch hin? Und das ja vielleicht mit Wilhelm Sattler als Vorbild.