Für den Weideabtrieb in Ginolfs pilgern jährlich tausende Besucherinnen und Besucher in das kleine Dorf. Das traditionsreiche Event ist der Tag, an dem die Weidetiere von den Hochrhönweiden wieder zurück in ihre Ställe gebracht werden. Dieses Jahr kann die beliebte Tradition nicht stattfinden. Durch den warmen Sommer können die Bauern ihre Tiere nicht länger auf den Weiden lassen, da dort nicht mehr genug Futter zu finden ist, um sie zu ernähren. Schon seit Wochen hat die Dorfgemeinde zusätzliches Futter auf die Weiden gefahren, um den Weideabtrieb dennoch möglich machen zu können. Laut der Organisation sei es leider nicht mehr rentabel gewesen die Tiere länger auf den Weiden zu behalten. Ein weiterer Grund ist die so genannte Blauzungenkrankheit, die durch Mücken übertragen wird und vor allen für Schafe und Ziegen tödlich enden kann. Man müsse also auch die Gesundheit der Tiere im Blick behalten, so Marco Schrenk, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Ginolfs. In einer Abstimmung zwischen den Weidehaltern wurde letztendlich beschlossen den Abzug von den Weiden vorzuziehen. Das Dorf bittet um Verständnis und hofft, dass der Weideabtrieb nächstes Jahr wieder wie gewohnt stattfinden kann.