Noch drei Mal schlafen und dann ist schon wieder Heiligabend. Viele haben das vergangene Wochenende genutzt um noch die letzten Geschenke zu kaufen oder Zutaten für das festliche Weihnachtsmenü zu besorgen. Und wer am Samstagnachmittag diese Erledigungen zwischen halb fünf und fünf in der Würzburger Innenstadt gemacht hat, der hat vermutlich weihnachtliche Musik hören können – und diese ertönte vom Turm der Neubaukirche.
Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg haben am Samstag zauberhafte Stimmung verbreitet. Von der Balustrade des Turms der Neubaukirche musizierten sie in Richtung Innenstadt. Auf dem Programm standen Originalstücke aus der Münchner Petersturmmusik, adventliche und weihnachtliche Weisen sowie Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert für Blechbläser. Der Turm wurde bereits zum zweiten Mal bespielt, schon zum dritten Advent fand hier ein halbstündiges Konzert statt.
Seit es Türme gibt wurden sie vielfältig genutzt. Sei es zum Ausschau halten oder um Turmuhren zu schlagen. Seit dem Mittelalter dienten die Spielstätten in luftiger Höhe vor allem Trompetern, Hornisten und Posaunisten zunächst für Stundensignale, zunehmend aber auch für die Darbietung von Chorälen oder eigens komponierten Turmmusiken. Auch der Turm der Würzburger Neubaukirche ist ein idealer Musikort. Das Turmblasen wurde bislang jedoch vernachlässigt, in diesem Jahr fand es zum ersten Mal überhaupt statt.