Auch wenn der Raps sein knallgelbes Leuchten bald verliert, können sich Bienen jetzt noch für die verbleibende Zeit an der üppigen Blütenpracht erfreuen. Rund um den Tag der Biene stehen die summenden Wunderwerke im Mittelpunkt – wussten Sie zum Beispiel, dass die Biene nach Rind und Schwein in der Nahrungskette für den Menschen hierzulande das wichtigste Nutztier ist? Das weltweite Bienensterben ist ein viel diskutiertes Thema: Ohne Bienen würden die Erträge von bis zu drei Vierteln der Nutzpflanzen stark zurückgehen. Vor allem diverse Obst- und Gemüsesorten wären von diesem Rückgang immens betroffen.
Im Würzburger Stadtteil Oberdürrbach wurde nun ein Bienenlehrpfad eröffnet, der Groß und Klein einen gut verständlichen Überblick zu Wald – und Honigbienen gibt. Auf Infotafeln steht allerlei Wissenswertes zu den pelzigen Brummern: Sei es die Lebensweise der Königin, die Tänze, mit denen Honigbienen kommunizieren oder die Lieblingsblumen. Auch die Jugendfeuerwehr Oberdürrbach hat sich bei dem Projekt mit einer Kräuterschnecke eingebracht. Hier leben Wildbiene und Honigbiene harmonisch im Einklang zusammen. Das funktioniert so gut, weil sich Wildbienen auf nur wenige Pflanzenarten spezialisiert haben. Sie sind sogenannte Solitär-Bienen – das heißt sie bauen ihre Nester und versorgen ihre Brut ohne die Hilfe ihrer Artgenossen. Ganz im Gegenteil zur Honigbiene.
Auf dem Bienenlehrpfad steht auch ein Stock mit einem zweistöckigen Brutraum, in dem die Bienenkönigin pro Tag rund 2000 Eier legt. Mit einem Königinnengitter ist sie vom zweistöckigen Honigraum darüber abgesperrt. Zwischen dem 11. und 14. Lebenstag ziehen die Bienen in der Natur durch das sogenannte „Wachsschwitzen“ die Waben in ihrem Stock selbst hoch. Hier hat allerdings Martina Schlereth die Wachsplatten eingehängt, denn für ein Kilo Wachs verbrauchen die Bienen sozusagen sechs Kilo Honig. Der Honig in diesem Stock würde zum jetzigen Zeitpunkt schon ganz gut schmecken. Doch die Honigwabe ist momentan noch offen und glänzt – außerdem ist sie noch zu feucht, der Honig also nicht haltbar. Auf dem Lehrpfad kann man also vieles hautnah miterleben – wer die Tiere nicht stört und sich im Gegenzug von den vielen herumschwirrenden Bienen nicht stören lässt, ist hier herzlich willkommen. Die Biene hat es sich jedenfalls verdient, mehr thematisiert und geschützt zu werden. Schon Albert Einstein soll gesagt haben, dass wenn die Bienen einmal nicht mehr da sind, der Mensch nur noch vier Jahre zu leben hat.