Fr, 04.03.2022 , 14:57 Uhr

Wenzel Group führt als erstes Unternehmen in Unterfranken die 4 Tage Woche ein

Weniger Arbeit, mehr Freizeit, gleiche Bezahlung – fast zu schön, um wahr zu sein

„Wie das Thema aufgekommen ist, flexible Arbeitszeit und 4 Tage Woche, war jeder sofort begeistert. Am Anfang haben wir es ein bißchen für ein Gerücht gehalten“, sagt Werkzeugmechaniker Heiko Reinosch über das Arbeitszeitmodell beim Mittelständler WENZEL Messtechnik GmbH in Wiesthal (Landkreis Main-Spessart). Doch Geschäftsführerin Dr. Heike Wenzel – die auch Präsidentin der IHK Aschaffenburg ist –  machte Nägel mit Köpfen: sie führte zu Jahresbeginn 2022 die 4 Tage Woche in ihrem Familienunternehmen ein.

Gleiche Arbeitszeit auf weniger Tage verteilt

Die 4 Tage Woche bei WENZEL funktioniert so: Die wöchentliche Arbeitszeit im Betrieb wurde von 37,5 auf 36 Stunden reduziert – bei gleichem Gehalt. Gearbeitet wird jetzt 9 Stunden täglich an vier Tagen pro Woche.  Das heißt: Freitag ist frei, das Wochenende dauert 3 volle Tage. Teamleiter Heiko Reinosch beobachtet eine hohe Motivation bei den Kolleginnen und Kollegen: „Die wollen in den 4 Tagen das wegarbeiten, was sie für den Freitag eigentlich noch haben.“ Das ist der Effekt, den Geschäftsführerin Dr. Heike Wenzel, die im Ehrenamt frisch gewählte IHK-Präsidentin in Aschaffenburg ist, erwartet hat: „Wir glauben, dass wir durch die Motivation, die dieses Modell bringt, keine Produktivität verlieren. Ich bin davon überzeugt:  nur motivierte Mitarbeiter können auch gute Leistung bringen“.

Hunderte Kilometer Arbeitsweg werden eingespart

Einen ganz praktischen Vorteil hat die 4 Tage Woche obendrein: es fallen Fahrten zum Arbeitsplatz weg, wie zum Beispiel bei Monteur Rico Spahn: „Es sind 100 km fast täglich, die man einspart und nicht nur die Fahrtzeit hierher, sondern man hat auch mehr Freizeit für sich, für Familie. Man hat auch einen Tag mehr Wochenende das ist super.“

Bisher macht der Mittelständler im Landkreis Main-Spessart sehr positive Erfahrungen mit dem 4 Tage Woche Modell. Am Hauptsitz in Wiesthal arbeiten 300 Menschen. Sie stellen Mess-Geräte her, die auf den 1000stel Millimeter genau funktionieren – also aufs µ genau. Diese Präzisionsmaschinen werden zum Beispiel in der Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, sowie in der Autoindustrie gebraucht.

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