Wenn bei der Bude Salz die Motoren dröhnen und die Erdbrocken fliegen – dann ist klar: Es ist wieder Zeit für das alljährliche Rasentraktor-Rennen. Der Publikumsmagnet im Herzen der Rhön findet nun bereits zum sechsten Mal statt und in diesem Jahr glücklicherweise unter auch den besten Bedingungen. Aus Fairness-Gründen ist das Turnier in zwei Klassen unterteilt, wie der ehemalige Rennleiter Armin Federlein weiß. Das Prinzip ist simpel: In der Rhön-Klasse fahren die Mannschaften aus der Region 20 Minuten am Stück. Wer die meisten Runden schafft, gewinnt. In der internationalen Klasse werden hingegen drei Mal zehn Minuten gefahren. Sollte in einem dieser Rennen ein Fahrfehler unterlaufen oder das Gefährt den Geist aufgeben, hat man immerhin noch zwei weitere Rennen zu fahren. Da es auf der Rennbahn wild zugeht, ist eine gewisse Vorsicht notwendig. Sowohl Fahrer, als auch Zuschauer sollen das Event ja unbeschadet überstehen.
Dass sich die Teilnehmer voll reinhängen, ist schnell klar. So lassen sich etwa die beiden Herrschaften in Blau auch nicht von einem verlorenen Vorderrad aufhalten. Dann drehen sie eben ein bisschen langsamer ihre Runden. Grundsätzlich haben die Fahrer bei ihrem Untersatz viele Freiheiten, die Basis sollte aber auf jeden Fall ein Rasentraktor mit einer maximalen Breite von 1,20 Meter sein. Dabei darf die Hinterachse nicht gefedert sein, da das Fahrzeug sonst zu große Ähnlichkeit mit einem Quad hat. Manch ein Hobby-Schrauber nimmt da einige tausend Euro in die Hand, um das Fahrzeug aufzumotzen. So aber nicht Valentin Bautz, der am Ende in der Internationalen Klasse den Sieg vor dem zweitplatzierten Team aus Österreich davonträgt.
Die Traktoren fahren übrigens mit ganz normalem Benzin. Wenn das Gaspedal durchgedrückt wird, kann man schon einmal Geschwindigkeiten um die 80 km/h erreichen. Und wer sich fragt, warum manche zu zweit auf ihrem Gefährt unterwegs sind: Die Idee des Zweisitzers hat sich hier in der Rhön entwickelt und ist demnach Vorgabe in der Rhön-Klasse. Bei größeren Turnieren wird normalerweise alleine gefahren, jedoch scheint sich die zusätzliche Kategorie zu verbreiten. Mit dem sonnigen Wetter haben es die Teilnehmenden in Salz heute angenehm erwischt. Und da hat das erste Team der Bude Salz in der Rhön-Klasse seinen Heimvorteil ausgespielt und den ersten Platz belegt. Ob sie ihren Titel im kommenden Jahr verteidigen können und welche Schwierigkeiten dann auf die Fahrer warten, wird sich in der 7. Ausgabe des Rennens zeigen.