Fast alles, was wir täglich nutzen oder konsumieren, wurde irgendwann mal in einem Container transportiert. Rund 38 Millionen Überseecontainer sind weltweit im Umlauf – alleine im Jahr 2020 wurden etwa 620 Millionen dieser wetterfesten Container in den Häfen dieser Welt umgeschlagen, die meisten von Ihnen umrunden dabei oft mehrmals die Erde. Einem neuen Wohntrend folgend, sind die Stahlkolosse anschließend aber auch für einen ganz anderen Zweck zu gebrauchen, nämlich als Tiny Houses.
Das sogenannte „Tiny House Village“ auf dem Reinhardshof in Wertheim umfasst derzeit 21 Wohneinheiten: ausgerechnet im März 2020 hat es seinen Betrieb aufgenommen – zeitgleich eben mit Beginn der Corona-Pandemie. Zwölf Jahre lang haben diese Überseecontainer Waren über die ganze Welt transportiert – bis sie jetzt zu modernen und komfortablen Wohneinheiten mit Terrasse umgebaut wurden. Auf 26 Quadratmetern bietet sich den Gästen jetzt nahezu alles, was ein Hotelzimmer ausmacht.
Wohnen in Mini-Häusern wird immer mehr zum Trend. Reduziert auf das Nötigste bieten die wenigen Quadratmeter dennoch fast alles, was man zum Leben in seinen eigenen vier Wänden braucht. Trotzdem ist dieser Bauweise nicht ganz so günstig, wie man oft annimmt – denn neben dem Ausbau muss auch die nötige Infrastruktur verlegt werden. 50.000 Euro sollte man schon einplanen.
Die Erfindung der Mini-Häuser ist nicht neu – schon Mitte der 1920er Jahre wurden in den USA sogenannte „Motor-Homes“ auf Autos gebaut. Seit wenigen Jahren hat es dieser Trend auch nach Europa geschafft, inzwischen erfreuen sich solche Unterkünfte besonders in Urlaubsregionen großer Beliebtheit.