Würzburg und Landkreis Würzburg stehen vor großen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt. Laut einer neuen Studie des Pestel-Instituts fehlen in der Stadt rund 5.500 Wohnungen, im Landkreis noch einmal 3.500. Gleichzeitig stehen hunderte Wohnungen seit über einem Jahr leer, doch nur wenige davon werden tatsächlich wieder vermietet. Die Wissenschaftler des Instituts sehen den Neubau in beiden Regionen auf der Bremse. In der Stadt Würzburg wurden im ersten Halbjahr nur 188 neue Wohnungen genehmigt, im Landkreis sogar nur 155. Dabei wären laut Berechnungen jedes Jahr fast 1.400 neue Wohnungen in der Stadt und rund 1.000 im Landkreis nötig, um den Bedarf zu decken. Pestel-Institutsleiter Matthias Günther fordert deshalb ein bundesweites Zinsprogramm mit maximal zwei Prozent für Baukredite. Nur so könne der Wohnungsbau wieder angekurbelt werden. Auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel kritisiert die aktuelle Wohnungspolitik scharf: zu viele Auflagen, zu hohe Kosten und zu wenig Tempo beim Neubau. In Stadt und Landkreis Würzburg zeigt sich damit ein ähnliches Bild wie in ganz Deutschland: zu wenig Bauland, zu teure Kredite und ein wachsender Mangel an bezahlbarem Wohnraum.