Hinter den Würzburgerinnen und Würzburgern liegt ein spannender Wahlsonntag. Doch am 18. Mai müssen die Menschen erneut ins Wahllokal – denn es gibt eine Stichwahl zwischen Martin Heilig und Judith Roth-Jörg. Ob sich Martin Heilig bereits zurücklehnen kann, wie Judith Roth-Jörg die Zitterpartie erlebt hat und warum die anderen beiden Kandidatinnen nicht enttäuscht nach Hause gegangen sind – wir haben den Wahlabend noch einmal für Sie zusammengefasst.
Die erste Runde der Würzburger OB-Wahl ist entschieden. Wer die Nachfolge von Christian Schuchardt als Oberbürgermeister von Würzburg antritt, ist aber noch keineswegs klar. Das Rennen um die neue Stadtspitze war spannend. Zumindest für die Bewerberinnen, denn der Grünen-Kandidat Martin Heilig hatte sich sehr schnell auf Platz eins abgesetzt und am Ende 39,6 Prozent erreicht. Er sieht damit seine Linie der Überparteilichkeit, des Brückenbauens und der Sachlichkeit bestätigt.
Wer mit ihm in die Stichwahl am 18. Mai ziehen würde, war während der Auszählung noch völlig offen. CSU-Bewerberin Judith Roth-Jörg und die parteilose Kandidatin Claudia Stamm lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich Judith Roth-Jörg am Ende mit 23,9 Prozent gegen Claudia Stamm mit 22,6 Prozent durchsetzte. Schlussendlich trennten die beiden nur 670 Stimmen.
Die CSU-Kandidatin Judith Roth-Jörg gewann „ihren“ Stadtteil Lengfeld mit einem Stimmenanteil von 32,7 Prozent. Auch im Dürrbachtal, in der Lindleinsmühle und am Heuchelhof hat sie mehr Stimmen eingefahren als Martin Heilig. Der allerdings konnte die Mehrheit in allen anderen Stadtteile für sich gewinnen. Und ginge es nach den den Bürgerinnen und Bürgern in Grombühl und der Altstadt, wäre Martin Heilig bereits der erste grüne Oberbürgermeister Bayerns – denn in beiden kommt er über 51 Prozent. Doch bei der Stichwahl werden die Karten sicherlich noch einmal neu gemischt. Am Dienstag sind beide dann um 18:30 Uhr live im Stichwahl-Duell bei TV Mainfranken zu Gast.
Während es für Heilig und Roth-Jörg also in eine zweite Wahlkampfrunde geht, dürfte es für Eva von Vietinghoff-Scheel und Claudia Stamm nach sehr anstrengenden letzten Wochen etwas ruhiger zugehen. Zum Abschluss des Wahlsonntages will letztere mit ihren Helferinnen und Helfern im „Stamm-Lokal“ in der Augustinerstraße feiern und sich bedanken. Bewerberin Eva von Vietinghoff-Scheel erreicht am Sonntag 14 Prozent für die SPD und ist damit schon am Anfang des Wahlabends aus dem Rennen. Der SPD werde Eva von Vietinghoff-Scheel erhalten bleiben, kündigt sie noch am Wahlabend an. Und wer weiß, vielleicht sieht man sie ja dann bei der Kommunalwahl wieder auf einem der Plakate.
Vorher müssen Martin Heilig und Judith Roth-Jörg aber noch um den Platz an der Stadtspitze kämpfen. Rund 52.000 Wahlberechtigte und damit 52,2 Prozent hatten in der ersten Runde ihre Stimme abgegeben. Zum Vergleich: Bei der Kommunalwahl 2020 lag die Wahlbeteiligung bei 53,6 Prozent. Am 18. Mai gilt es nun, möglichst viele Menschen erneut an die Urnen zu bekommen – und wir sind natürlich wieder dabei.