28 Jahre nach dem Mord an der damals 13-jährigen Sabine Back ist der Fall immer noch nicht aufgeklärt. Das Mädchen wurde im Dezember 1993, zwei Tage nach ihrem Verschwinden, tot in einer Güllegrube auf einem Aussiedlerhof in Wiesenfeld gefunden. Der Besitzer des Hofes, der zwischendurch als Hauptverdächtiger galt, wurde nun tot aufgefunden.
Im Dezember 1993 verschwindet die 13-jährige Sabine Back aus Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart. Von dem zuverlässigen Mädchen fehlt jede Spur, bis sie zwei Tage später tot in einer Güllegrube auf einem Reiterhof gefunden wird. Nachdem der Mordfall damals ungeklärt bleibt, werden die Ermittlungen im Januar 2021 erneut aufgerollt. Aufgrund neu ausgewerteter DNA-Spuren können neue Ermittlungsergebnisse erzielt werden. Zwei Männer geraten in Verdacht, in den Mord an Sabine Back verwickelt zu sein: Der damals 28-jährige Besitzer des Reiterhofes und ein damals 17-jähriger Mann, der sich häufig auf dem Hof aufhielt.
Der heute 56 Jahre alte Besitzer des Reiterhofes wurde am 30. Dezember tot aufgefunden. Laut Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach lassen die Ergebnisse einer Obduktion vermuten, dass der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist. Von Suizid oder Fremdverschulden sei nicht auszugehen.
Gegen den 56-Jährigen war im vergangenen Jahr Mord-Anklage erhoben worden, nachdem der Reiterhof erneut durchsucht wurde. Nur wenige Tage vor seinem Tod wurde das Verfahren gegen den Hofbesitzer jedoch eingestellt. Er galt nicht mehr als Verdächtiger, hätte aber in einem neuen Verfahren als möglicher Zeuge aussagen sollen. Dass die Anklage gegen ihn fallen gelassen wurde, konnte dem Mann, laut Staatsanwalt Seebach, noch kurz vor seinem Tod mitgeteilt werden.
Im Januar 2021 neu ausgewertete DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers führten die Ermittler zu einem 45-jährigen Mann. Dieser hielt sich im Jahr 1993 vermehrt auf dem Reiterhof auf, da er dort ein Pferd untergebracht hatte. Der 45-jährige Tatverdächtige wurde daraufhin im Januar verhaftet, musste jedoch zehn Wochen später wieder entlassen werden. Im Dezember 2021 erhob die Staatsanwaltschaft Würzburg nun eine Mord-Anklage gegen den 45-Jährigen. Das Landgericht Würzburg prüft nun, ob der Fall vor Gericht zugelassen wird. Oberstaatsanwalt Seebach erwartet noch im Januar eine Entscheidung.