Als einziges Rennen der UCI Marathon Worldseries in Deutschland zog der Rothaus Hegau Bike-Marathon auch dieses Jahr wieder zahlreiche internationale Top-Fahrer an. Zudem wird auf dieser Strecke im kommenden Jahr die Marathon WM ausgetragen, was natürlich noch den ein oder anderen Spitzenfahrer nach Singen brachte.
Wie zu erwarten nahmen die Favoriten das Rennen bereits am ersten Anstieg in die Hand und sorgten dafür, dass sich eine Spitzengruppe bildete. Hier kam Matthias Leisling vom unterfränkischen Team Texpa-Simplon zunächst gut mit und merkte schnell, dass er wieder auf dem erhofften Level war. Als in der ersten Runde Urs Huber (Bulls), Samuel Gaze (Specialized Racing) und später Alban Lakata attackierten konnte er zwar nicht ganz folgen, jedoch setzte er sich in der immer kleiner werdenden Verfolgergruppe fest. Aus dieser Gruppe musste er im Finale noch Markus Kaufmann (Centurion Vaude) und Jérémy Huguenin (Bixs Pro Team) ziehen lassen, aber sicherte sich vor Tim Böhme (Bulls) und Jochen Käss (Centurion Vaude) einen starken sechsten Platz.
Uwe Hardter versuchte ebenfalls das hohe Anfangstempo der Spitze mitzugehen, merkte aber recht bald, dass es dafür noch nicht ganz reichen würde und lies sich in eine der nächsten Gruppen zurückfallen. Diese harmonierte in der ersten Runde recht gut und Hardter keine Probleme mit dem Tempo. Als es in der zweiten Runde dann aber richtig zur Sache ging fehlte ihm der letzte Punch und er konnte bei den Attacken nicht mitgehen. Da er zwischenzeitlich etwas den Überblick über seine Platzierung verloren hatte, war ihm nicht bewusst, dass Platz 20 und somit die direkte WM Qualifikation noch in Reichweite war. So fuhr er im finalen Sprint nicht so aggressiv wie es nötig gewesen wäre und landete auf Platz 22.
Wolfgang Mayer hatte sich erst wenige Tage vor dem Rennen entschlossen in Singen zu starten und ging den Wettkampf daher nicht ganz erholt und nur mit geringen Erwartungen an. In der ersten Runde lief es dennoch erstaunlich gut und er konnte sich unter den ersten 20 Platzieren. In der zweiten Runde machte sich dann aber doch das umfangreiche Training der letzten Woche bemerkbar und er konnte sein Tempo nicht wie gewohnt halten. So verlor er noch ein paar Plätze und belegte am Ende Rang 25
Für Annette Griner stand der Termin hingegen schon länger fest. Entsprechend motiviert und vorbereitet ging sie dann auch an den Start. Obwohl ihr das Streckenprofil in Singen mit vielen meist kurzen Anstiegen nicht entgegen kam, biss sie sich auf den ersten 30km in der Spitzengruppe fest. Als dann die spätere Siegerin Sally Bigham (Topeak Ergon) das Tempo verschärfte und sich absetzen konnte, verlor Griner den Anschluss. Nach einigen Kilometern in der Verfolgergruppe musste sie zwar nochmals reisen lassen, aber kam trotzdem auf einem sehr guten achten Platz ins Ziel. „Auch wenn ich das Tempo noch nicht über die volle Distanz mitgehen konnte, war das heute für mich ein toller Erfolg, in einem so hochklassigen Feld in die Top Ten zu fahren,“ zeigte sich Griner sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis.
Für Katharina Alberti war es der erste internationale Vergleich in dieser Saison und in Anbetracht der Distanz versuchte sie sich das Rennen gut einzuteilen. So reihte sie sich nach dem ersten Anstieg in die Verfolgergruppe ein und kam hier auch gut zurecht. Als die Gruppe im Singletrail kurz vor der ersten Zieldurchfahrt etwas zerfiel, nutzte Alberti die Gelegenheit und setzte sich etwas nach vorne ab. Nach ca. 3h musste sie zwar noch zwei Fahrerinnen passieren lassen, sicherte sich aber mit Rang 18 immer noch eine tolle Platzierung.
Tim Weismantel startete auf der Mittelstrecke über 49km und rechnete aufgrund der kurzen Distanz mit einem extrem schnellen Start. Als am ersten Berg jedoch das Feld noch weitestgehend zusammen war, ergriff er selbst die Initiative und direkt eine Attacke fuhr. So bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, in der das Tempo stetig hochgehalten wurde. Recht bald merkte Weismantel, dass sich seine frühe Attacke blad rächen würde und er eventuell etwas überzogen hatte. So fiel er dann auch aus der Gruppe zurück und belegte am Ende noch den sechsten Platz.