Fr., 18.02.2022 , 15:43 Uhr

Nach digitalem Vertragsabschluss - Rentnerin erstattet Anzeige gegen Vertreter

Vertreter klingeln an der Tür einer 73-jährigen Rentnerin und bieten ihr einen neuen Stromvertrag an. Sie willigt ein und unterschreibt mit ihrem Finger auf einem Tablet. Tage später erhält sie ihren neuen Vertrag in Papierform – mit dabei ist ihre Unterschrift. Da sie ihren Namen niemals auf Papier gesetzt hat, ist sie überzeugt, dass es sich um einen Betrugsfall handeln muss und erstattet Anzeige. Auch weitere Auffälligkeiten erwecken einen mysteriösen Eindruck.

Renterin erstattet Anzeige gegen Vertreter

Am vergangenen Mittwoch stand die 73-jährige Klägerin vor dem Amtsgericht und sagte als Zeugin aus. Es geschah im Jahr 2021, dass zwei Vertreter vor ihrer Wohnung auftauchten und ihr empfahlen, zu einem anderen Stromanbieter zu wechseln. Um Geld zu sparen willigte sie ein und unterschrieb digital mit ihrem Finger auf einem Tablet. Wenig später erhält sie Post mit ihrem neuen Vertrag, auf dem ihre Unterschrift steht. Da die Dame niemals ein Papier in der Hand hatte, geschweige denn unterschrieben hatte, wird sie stutzig und denkt, dass die Unterschrift gefälscht sein müsse. Ihrer Vermutung nach hatte der Vertreter, auf dessen Tablet sie unterschrieben hatte, ihre Unterschrift gefälscht. Grund genug für die Dame, Anzeige gegen den 29-jährigen Vertreter zu erstatten.

Angebliche E-Mail-Adresse wirft Fragen auf

Was noch hinzu kommt: Die Rentnerin hat nach eigenen Angaben weder einen Internetanschluss in ihrer Wohnung noch ein Smartphone. Dennoch ist in dem Vertrag eine angebliche E-Mail-Adresse der 73-Jährigen hinterlegt, die komischerweise einem Wetterdienst zugeordnet werden kann – eine Einrichtung, zu der die Dame keine Verbindung hat.

Angeklagter wird freigesprochen

Der beschludigte Vertreter erhält als Folge der Anzeige einen Strafbefehl. Der Vorwurf: „Fälschung beweiserheblicher Daten“. Ein Schock für den 29-jährigen Angeklagten, der bereits mehr als 3000 Verträgte verkauft hat, jedoch niemals zuvor auf der Anklagebank gelandet sei. Er reagiert jedoch und legt Einspruch ein – und das mit Erfolg. Das Amtsgericht Haßberge sprach den Angeklagten aus dem Landkreis Haßberge frei. Eine Unterschrift digital zu kopieren und an anderer Stelle einzufügen sei für ihn nicht möglich, versichert er dem Amtsgericht. Wie es zu der E-Mail-Adresse des Wetterdienstes kam, kann er sich jedoch auch nicht erklären. Hin und wieder lege er war E-Mail-Adressen für seine Kunden an, dann benutze er aber einen Zufallsgenerator.

 

Amtsgericht Anzeige digital e-Mail-Adresse Fälschung Gericht Haßberge Internet Kopie Papier Smartphone Strom Tablet Ungereimtheiten Unterschrift Vertrag Vertreter Wetterdienst Zufall

Das könnte Dich auch interessieren

06.08.2025 Antisemitische Äußerungen und Hitlergruß gezeigt – Strafverfahren eingeleitet  Sonntagnacht ging die Mitteilung über zwei Personen bei der Polizei ein, die in Ebern lautstark verfassungswidrige Parolen von sich gaben. Die zwei alkoholisierten Männer konnten schnell ermittelt und entsprechende Strafanzeigen gefertigt werden. Tatverdächtiger schnell ausfindig gemacht Gegen 02:50 Uhr meldete der Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, dass eine männliche Person im Bereich des Markplatzes durch das zeigen 18.07.2025 Tanklastzug gerät auf A70 in Brand - Lkw-Fahrer verstirbt in Krankenhaus Am Donnerstagabend ist aus noch ungeklärter Ursache auf der A70 bei Eltmann im Landkreis Haßberge zunächst ein Tanklastzug in Brand geraten. Noch vor Beginn der Löscharbeiten kam es auf der Gegenspur zu einem folgenschweren Auffahrunfall. Ein Lkw-Fahrer wurde hierbei lebensgefährlich verletzt und verstarb kurze Zeit später. Lkw-Brand in Fahrtrichtung Bamberg Nach derzeitigen Erkenntnissen war der 07.07.2025 54-jähriger Radfahrer in Hafenpreppach tödlich verunglückt – Polizei sucht Zeugen Am späten Samstagabend stürzte aus bislang ungeklärter Ursache ein 54-jähriger Radfahrer auf einem Fahrradweg im Maroldsweisacher Ortsteil Hafenpreppach im Landkreis Haßberg. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Die Polizei Ebern ermittelt zum Unfallhergang und wird dabei durch einen Sachverständigen unterstützt. Sturzursache bisher ungeklärt Am Samstag gegen 22:55 Uhr, ging die Mitteilung über den Verkehrsunfall 05.07.2025 Nach Badeunfall im Eibsee - 6-jähriges Kind und 33-jähriger Mann aus den Haßbergen vermisst Am Samstagvormittag, 5. Juli 2025, kam es am Eibsee zu einem umfangreichen Rettungseinsatz, nachdem ein 6-jähriges Kind von einem Tretboot ins Wasser geriet und ein 33-jähriger Mann hinterher sprang, um diesen zu retten. Der 6-jährige Junge und sein 33-jähriger Vater konnten durch Einsatzkräfte nach umfangreichen und langwierigen Suchmaßnahmen bislang nicht aufgefunden werden. Die Personen gelten