Am Mittwochabend ging es im Logistikzentrum Bayern des Technischen Hilfswerkes im Industriecenter Obernburg noch heiß her, denn es wurden zahlreiche Hilfsgüter für das Katastrophengebiet in Libyen verladen. „Die Lage in Libyen nach den Überflutungen ist verheerend, von mehr als 5.300 Toten wird gesprochen“, so der THW-Landesverband Bayern in einer Pressemitteilung. Tausende Menschen würden bisher noch vermisst. In Libyen steigen die Opferzahlen weiterhin an, nachdem dort Überschwemmungen gewütet hatten. Für heftige Regenfälle hatte der Mittelmeersturm „Daniel“ gesorgt, der zuvor bereits in Griechenland sein Unwesen getrieben hatte.
Die betroffenen Regionen in Libyen wurden nun als Katastrophengebiete eingestuft. In der Nacht auf Mittwoch hatte das Land ein internationales Hilfeersuchen mit der Bitte um Hilfsgüterlieferungen für die betroffene Bevölkerung gestellt. Daraufhin stellte das THW in seinen Logistikzentren in Bayern und Baden-Württemberg das angeforderte Material zur Verfügung. Insgesamt umfasst die Lieferung 100 Zelte mit Beleuchtung, 1.000 Feldbetten, 1.000 Decken, 1.000 Isomatten sowie 80 Stromgeneratoren.
Ein Teil der Hilfsgüter wurde aus dem THW-Logistikzentrum in Obernburg mit LKW und Anhängern zum mehr als 400 Kilometer entfernten Bundeswehr-Fliegerhorst Wunstorf gebracht. Von dort bringt dann eine Bundeswehrmaschine die Lieferung nach Libyen in die entsprechende Region. Mehr als 15 ehrenamtliche Einsatzkräfte des THW besetzten das bayerische Transportteam. Die Helfer kommen aus Alzenau, Aschaffenburg, Karlstadt, Marktheidenfeld, Obernburg und Ochsenfurt. Der Auftrag für die Lieferung kommt vom Bundesministerium des Innern und für Heimat – die Finanzierung übernimmt das Auswärtige Amt. Der Hilfsgütertransport wird vom Katastrophenschutzmechanismus koordiniert.