Wer im Sommer regelmäßig am Main entlang läuft kennt das Bild, Unmengen an Flaschen und Gläsern neben den Mülleimern. Auch vor der Karmelitenstraße 9 sieht es so aus, denn wenn die Altglascontainer dort voll sind, wird das Altglas einfach daneben auf den Boden gestellt. Der Nächste und der Übernächste tun es ihren Vorgängern gleich. Viele Flaschen gehen auch kaputt und hinterlassen Scherben, die für Kinder und Hunde gefährlich werden.
Aber nicht nur das ärgert einen der Anwohner: auch die Einwurfzeiten zwischen 7 und 19 Uhr werden nicht eingehalten. In der Nacht kann der Bewohner der Karmelitenstraße 9 nicht schlafen, da er von dem Lärm der einwerfen der Flaschen belästigt wird. Denn auch die umliegenden Lokale werfen nach Lokalschließung noch spät in der Nacht ihre Flaschen ein.
Wenn es ganz schlecht läuft, dann haben Motorrad- oder Rollerfahrer ihre fahrbaren Untersätze auf die im Boden versenkten Altglascontainers abgestellt. Eine Leerung ist dann unmöglich. Dann bleibt der Container voller Flaschen und die Wildablagerung nimmt wieder ihren Lauf.
Der betroffene Anwohner möchte deshalb, dass die Stadt die Container verlegt. In einem Brief fordert er Oberbürgermeister Christian Schuchardt auf, zum 30. September entweder die Container zu entfernen oder eine Möglichkeit finden, den regelmäßigen Glaseinwurf außerhalb der zulässigen Zeiten zu unterbinden. Sollte das nicht passieren, will er einen Schadensersatz von mindestens 300.000 Euro fordern. Seine Begründung: Der massive Wertverfall seiner Immobilie wegen dauerhafter Lärmbelästigung und einer „Müllhalde“ vor der Haustür.
Die Stadt Würzburg weist die Vorwürfe zurück, ihres Wissens nach käme es nur selten vor, dass die Flaschen nicht in den Container passen würden. Für diesen Fall gäbe es zudem eine Telefonnummer, unter der eine Leerung außerhalb der geplanten Zeiten angefordert werden könne. Zudem passe man bei dem Entsorgungsunternehmen die Leerungsabstände regelmäßig an das aktuelle Geschehen an. Die versenkten Altglascontainer wären bereits besonders geräuscharm. Nur auf die nächtlichen Einwürfe weiß die Entsorgungsunternehmen keine Antwort, da müsse die Stadt intervenieren.