Fr., 10.06.2022 , 11:06 Uhr

Naturschützer sind alarmiert – Starker Rückgang von Amphibien in Bayern

Jedes Frühjahr begeben sich Frösche und Kröten auf Amphibienwanderung. Und jedes Jahr werden es weniger von ihnen. Die ersten Ergebnisse der diesjährigen Amphibienwanderung bestätigen diese Tatsache.

Großer Amphibienverlust in Schweinfurt

20 Orts- und Kreisgruppen in Bayern, die regelmäßig Amphibien an Schutzzäunen einsammeln und zählen, wurden zur Amphibienwanderung in diesem Frühjahr befragt. Die Zwischenbilanz: 14 Gruppen konnten einen leichten bis starken Rückgang feststellen. Das unterfränkische Schweinfurt zählt zu den Gruppen, in denen deutlich weniger Tiere gezählt wurden. Nur bei drei Gemeinden wurde eine Zunahme der Tiere verzeichnet, darunter Randersacker im Landkreis Würzburg.

BUND Naturschutz (BN) bezeichnet Ergebnisse als alarmierend

„Die Zahlen sind ein deutliches Alarmzeichen“, sagt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Unsere rund 6.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten seit Jahrzehnten bei den Amphibienwanderungen leidenschaftlich ihren Beitrag für die Erhaltung der Amphibien in Bayern. Doch nur wenn Feuchtlebensräume erhalten und neu geschaffen werden, können wir verhindern, dass die Klimakrise die Erfolge dieses Engagements zunichtemacht.“

Keine Erholung trotz feuchtem Wetter im Sommer 2021

Naturschützer hatten durch den regenreichen Sommer im vergangenen Jahr auf eine Erholung der Amphibienbestände gehofft. Obwohl noch nicht alle Daten für eine finale Auswertung vorliegen, lasse sich laut BN-Amphibienexperte Uwe Friedel schon jetzt sagen, dass diese Hoffnung zerschlagen wurde: „Es bereitet mir Sorgen, dass selbst die Allerweltsarten wie die Erdkröte und der Grasfrosch Jahr für Jahr mit weniger Tieren in unseren Fangeimern landen.“

Schädliche Nutzung von Pestiziden in der Landwirtschaft

Um der Reduzierung der Amphibienbestände entgegenzuwirken, müssen vor allem die Lebensräume erhalten werden, fordert der BUND Naturschutz. Dazu muss die ökologische Landwirtschaft weiter ausgebaut werden, denn vor allem der Pestizideinsatz und der Mangel an Insekten macht den Fröschen, Kröten und Molchen zu schaffen. Uferrandstreifen und die Verbesserung des Biotopverbundes tragen ebenfalls dazu bei, Bayerns Amphibienbestände für eine Zukunft fit zu machen, in der zunehmend trockene Frühjahre und Sommer zu erwarten sind. Aber auch von der Wiederherstellung der natürlichen Auendynamik an bayerischen Flüssen in Verbindung mit natürlichem Hochwasserschutz würden die Amphibien stark profitieren.

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