Der Aschaffenburger Stadtrat gibt grünes Licht für die Tariferhöhung der Busse in Aschaffenburg. Damit darf der städtische Verkehrsbetrieb mit den Partnern der Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain eine Steigerung der Preise um rund 3,8 Prozent verhandeln. Dem deutlichen Beschluss im Stadtrat mit 32 gegen sieben Stimmen war eine hitzige Diskussion vorangegangen.
Eine Erhöhung der Bustarife um 3,8 Prozent würde dem Aschaffenburger Verkehrsbetrieb im kommenden Jahr Mehreinnahmen von rund 200.000 Euro einbringen. Doch schon jetzt führt der Anstieg der Spritpreise zu Mehrkosten von rund 600.000 Euro, Tendenz steigend. Besonders hart treffe das die Busunternehmen der VAB, die ihre Fahrleistung eigenwirtschaftlich erbringen, also ohne Defizitausgleich durch andere Konzernsparten oder die Kommune auskommen muss. Fünf der zehn VAB-Mitgliedsunternehmen fahren auf eigene Rechnung. Diese Unternehmen würden sich eine Erhöhung der Bustarife um ganze sieben bis acht Prozent wünschen, um den Kostenanstieg auffangen zu können. Dagegen fährt Aschaffenburg mit seinem Vorschlag von 3,8 Prozent eher mit angezogener Handbremse.
Auch die Inflation, steigende Löhne und der Ausbau des Busbetriebes müssten gedeckt werden. So soll die Busflotte auch auf klimaschonende Antriebstechniken, bis hin zur Brennstoffzelle, umgerüstet werden. Deshalb gleicht die Stadtkasse schon heute eine Reihe von Angeboten des Verkehrsbetriebs mit Steuermitteln aus. Die 955 Tagestickets und 230 Monatstickets werden über den Kulturpass subventioniert, ebenso wie der kostenlose Busbetrieb an Samstagen oder das gerade erst ausgeweitete Schülerticket. Und auch der Verlustausgleich des Verkehrsbetriebs aus den Gewinnen der Versorgungsgesellschaft stoße an Grenzen.
Auch in Würzburg sind die Tarife am Donnerstag den 05.05.2022 Thema der Stadtratssitzung. Dann wird über die Änderung der Verkehrstarife des Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH zum 1. August 2022 entschieden.