In Güntersleben wird Anfang November eine Asyl-Notunterkunft für Geflüchtete in Betrieb genommen. Alle rechtlichen Vorgaben wurden erfüllt, dem Einzug in die Königsallee am 2. November 2023 steht nun nichts mehr im Wege. Der Landkreis Würzburg hat das Gebäude zum 1. Oktober angemietet und in den letzten vier Wochen eingerichtet. Vor allem der fehlende Brandschutz war im Vorfeld ein wichtiges Thema. Durch das Einrichten einer Nottreppe sind nun auch alle baurechtlichen Vorschriften zum Betrieb einer Notunterkunft erfüllt. „Ja, es gab Ängste und Sorgen in der Bevölkerung und wir mussten viele Fragen beantworten“, erzählt Landrat Thomas Eberth. „Mittlerweile konnten wir alle notwendigen Vorbereitungen treffen und mit der Belegung starten. Denn der Zustrom von Flüchtlingen ist noch immer hoch und der Landkreis Würzburg bekommt stetig Zuweisungen von Geflüchteten, die unterzubringen sind“, so der Landrat weiter.
Maximal 48 Personen, evtl. auch einige mehr, wenn es Familien mit Kindern sind, können in die Unterkunft einziehen. Vorrangig kommen nach derzeitigem Stand ukrainische Geflüchtete in der Königsalle unter, da in Bayern der Regierungsbezirk Unterfranken Zuweisungsschwerpunkt für Ukraine-Geflüchtete ist. Dennoch ist die Belegung auch davon abhängig, welche Personen im ANKER-Zentrum in Geldersheim ankommen. Für die nötige Sicherheit vor Ort sorgen zwei Security-Mitarbeiter, die rund um die Uhr zugegen sind. In der Notunterkunft Königsalle sind zusätzlich Kümmerer der Johanniter und Malteser im Schichtsystem für die Sorgen und Nöte der Menschen ansprechbar. Zudem fungiert eine Objektbetreuerin des Landratsamtes als Sprachmittlerin. Wie auch in der Notunterkunft im Ochsenfurter Palatium und in der Notunterkunft in Unterpleichfeld werden die Geflüchteten in Güntersleben von einem Caterer mit Essen versorgt.
„Die Aufnahme von Geflüchteten ist eine rein staatliche Aufgabe, die wir für die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Bayern übernehmen müssen“ erklärt Eberth. „Mit der Belegung der Königsallee können wir rund weiteren 50 Personen Schutz und Obdach bieten, die uns aus dem ANKER-Zentrum zugewiesen werden.“ Gemeinsam mit Günterslebens Bürgermeister Michael Freudenberger appelliert der Landrat an die Solidargemeinschaft: „Wir haben in Abstimmung mit der Gemeinde mit Security, Kümmerern und Sprachmittlerin alle Weichen für ein gutes und friedliches Miteinander in Güntersleben gestellt. Deshalb bitten wir jetzt auch die Bürgerinnen und Bürger, die Geflüchteten solidarisch und freundlich im Ort aufzunehmen.“ Freudenberger fügt hinzu: „Auch die Gemeinde Güntersleben wird das harmonische Zusammenleben im Ort nach Kräften unterstützen. Für alle gemeindlichen Themen rund um die Notunterkunft bin ich der persönliche Ansprechpartner.“
Um die Belegungsquote zu erfüllen, sucht der Landkreis Würzburg nach wie vor dringend Immobilien zur Unterbringung von Geflüchteten. In Betracht kommen dabei nicht nur größere Wohnungen oder Wohnhäuser, sondern zum Beispiel auch geeignete Firmengebäude oder ehemalige Hotels und Pensionen. Wer entsprechende Räumlichkeiten zur Miete anbieten kann, möge sich bitte per E-Mail an asylbewerberleistungsstelle@lra-wue.bayern.de