Mi., 12.03.2025 , 16:59 Uhr

Oberzeller Franziskanerinnen wollen mit Vergangenheit aufräumen - Studie zu sexualisierter Gewalt

Oberzeller Franzikanerinnen geben Studie zur Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit in Auftrag.

Betroffene und Zeitzeugen können sich an Studie beteiligen

Die Oberzeller Franziskanerinnen haben eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit sexualisierter Gewalt im Zusammenhang des Ordens auseinandersetzen soll. Dabei soll untersucht werden, in welchem Ausmaß sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in ihrem Verantwortungsbereich vorgekommen ist. Anliegen der Studie ist es, die Erfahrungen von Betroffenen und Zeitzeugen zu erfassen. Daher laden die Forschenden jeden der als Kind, Jugendlicher, oder Erwachsener in Kontakt mit den Oberzeller Schwestern stand, ein, sich an der Studie zu beteiligen. Die Schwestern waren in erster Linie in Heimen oder der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Wer selbst von Übergriffen betroffen ist, oder davon gehört hat, soll seine Erfahrungen in geschütztem Rahmen mitteilen können. Denn Betroffene können als Expertinnen und Experten zu einem unfassenden Bild beitragen – ihre Perspektive ist dabei unverzichtbar.

Damit sollen im Rahmen dieser Studie auch Frauen als mögliche Täterinnen stärker in den Fokus genommen werden, nachdem sexualisierte Gewalt von Priestern und anderen männlichen Ordensträgern schon Thema vorheriger Untersuchungen geworden war.

„In welchem Ausmaß es auch Frauen als Täterinnen gibt, ist ein weitgehend blinder Fleck in der Forschung zu sexualisierter Gewalt“, sagt Prof. Dr. Harald Dreßing, der die Studie koordiniert.

Unabhängige Studie des Zentralinstitut für seelische Gesundheit

Den Zuschlag, die Studie durchzuführen hat nun das Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim bekommen. Es wird die Untersuchungen unabhängig durchführen. Mithilfe der Studie wollen sich die Oberzeller Franziskanerinnen Licht ins Dunkel ihrer Vergangenheit bringen.

„Wir wollen Verantwortung übernehmen, das Leid der Betroffenen anerkennen und ihnen Gehör verschaffen“, so Generaloberin Dr. Katharina Ganz.

Menschen, die bereit sind ihre Erfahrungen zu teilen, können sich an das Forschungsteam der ZI wenden. Das Forschungsteam gewährleistet dabei, die Angaben der Betroffenen vertraulich zu behandeln und anonymisiert wiederzugeben.

Ansprechpartner:

Dr. Andreas Hoell: andreas.hoell@zi-mannheim.de

Leonie Scharmann: leonie.scharmann@zi-mannheim.de

Telefonischer Kontakt: 0621 17036402

Anonyme Meldungen: www.zi-mannheim.de/mkf-studie

Landkreis Würzburg Oberzeller Franziskanerinnen Sexueller Missbrauch unabhängige Studie

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