Ein großflächiger Ölfilm auf dem Main löste am Montagabend, dem 4. August 2025, einen Großeinsatz der Feuerwehr Stockstadt sowie zahlreicher Spezialkräfte aus dem Landkreis Aschaffenburg aus. Die Einsatzstelle befand sich im Bereich der stillgelegten Staustufe Mainaschaff/Stockstadt im Aschaffenburger Hafen. Eine Ölsperre wurde über 150 Meter im Fluss errichtet, um die Umweltverschmutzung einzudämmen. Insgesamt waren 152 Feuerwehrkräfte mit 46 Fahrzeugen beteiligt. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.
Die Feuerwehr Stockstadt wurde am Montagabend um 19:48 Uhr zum zweiten Mal an diesem Tag alarmiert – diesmal mit dem Stichwort „Öl auf Gewässer“. Der Einsatzort befand sich am sogenannten Kohlehafen, einem Teil des Bayernhafens Aschaffenburg, auf der Gemarkung von Stockstadt. Dort war ein größerer Ölfilm gemeldet worden, der sich im Bereich der alten, seit 1972 stillgelegten Staustufe Mainaschaff/Stockstadt auf dem Main ausbreitete. Eine erste Erkundung mittels Drohne bestätigte eine deutlich sichtbare Ölverschmutzung im Wasser. Daraufhin wurde der sogenannte Zug 61 „Öl-Wasser mit Ölsperre Main“ alarmiert – eine Spezialeinheit, die auf solche Einsätze vorbereitet ist.
Der Zug 61 setzt sich aus mehreren Feuerwehren der Region zusammen, darunter Einheiten aus Hösbach, Karlstein, Alzenau, Mainaschaff, Kleinostheim, Stockstadt, Goldbach, Winzenhohl und Haibach. Diese Einheit ist in der Lage, über den gesamten Main hinweg eine Ölsperre zu errichten und Öl aus dem Wasser abzusaugen. Im Laufe des Einsatzes wurden 150 Meter Ölsperre mithilfe der Boote aus Karlstein und Mainaschaff in den Fluss eingebracht, um den Auslauf des alten Schleusenbeckens zu sichern. Zusätzlich wurden mehrere schwimmende Fliese zur Aufnahme des Öls eingesetzt. Auf der Stockstädter Seite wurden wegen der einsetzenden Dunkelheit umfangreiche Beleuchtungsmaßnahmen durchgeführt. Während des Einsatzes kam erneut eine Drohne zum Einsatz, diesmal von der Feuerwehr Karlstein. Der Schiffsverkehr auf dem Main war durch die späte Uhrzeit gering, Binnenschiffe konnten die Einsatzstelle aber im Schritttempo passieren.
Insgesamt standen dem Einsatzleiter Willi Votava, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Stockstadt, 152 Feuerwehrkräfte mit 46 Einsatzmitteln zur Verfügung. Unterstützt wurde er unter anderem von Kreisbrandrat Frank Wissel, Kreisbrandinspektor Otto Hofmann und mehreren Kreisbrandmeistern. Auch Stockstadts Bürgermeister Rafael Herbrik machte sich ein Bild der Lage vor Ort. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache der Ölverschmutzung aufgenommen. Gegen 23:00 Uhr war der Feuerwehreinsatz offiziell beendet. Die Ölsperre wird noch einige Tage im Fluss verbleiben und später von der Feuerwehr geborgen.