Trotz hoher Infektionszahlen treten am heutigen Montag in Frankreich neue Quarantäne-Regeln in Kraft: Neben verkürzten Fristen kann die Quarantäne für vollständig geimpfte Kontaktpersonen sogar ganz aufgehoben werden. Auf diese Weise soll die Destabilisierung und der Stillstand des gesellschaftlichen Lebens in Frankreich verhindert werden. In den vergangen Tagen ließ Gesundheitsminister Lauterbach bei Auftritten im Fernsehen bereits durchsickern, dass auch in Deutschland bald verkürzte Quarantäne-Fristen gelten könnten.
Am 7. Januar steht das nächste Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage bevor. Gesundheitsminister Lauterbach kündigte schon jetzt an, dass es dann wieder neue Beschlüsse geben solle, auch in Bezug auf die Quarantäne-Verordnung. Man müsse vor allem die Frage beantworten, wie man mit der Quarantäne-Regelung für Menschen umgehe, die in der kritischen Infrastruktur, wie Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern, arbeiten. Des Weiteren müsse über angemessene Kontaktbeschränkungen beraten werden, um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatten bereits vor einigen Tagen darauf aufmerksam gemacht, dass die derzeitigen Quarantäne-Regeln überprüft werden sollten. Grund dafür ist unter anderem die Sorge, dass sich viele Menschen aufgrund der hohen Ansteckung durch Omikron zeitgleich infizieren könnten und in Quarantäne müssten, wodurch es zu Problemen bei der Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur kommen könnte. Holetschek hatte zudem eine Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen ins Spiel gebracht.
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt bisher bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante eine Quarantänezeit von 14 Tagen für Infizierte und ihre Kontaktpersonen, unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Holetschek fordert das RKI auf, zeitnah Vorschläge für neue Quarantäne-Maßnahmen bei der Omikron-Variante zu machen.