Ministerpräsident Markus Söder sieht durch Omikron keine neue Corona-Welle auf uns zukommen, sondern eine Wand. In einer Pressekonferenz ließ er außerdem verlauten: „Omikron verspricht nichts Gutes!“ – eine nun veröffentlichte britische Studie liefert jetzt aber Hinweise auf einen milden Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit der Omikron-Variante.
Forscher der Universität Edinburgh haben schottische Gesundheitsdaten untersucht – die Erhebungen haben ergeben, dass Infektionen bei Omikron im Vergleich zu Delta seltener zu einem Krankenhausaufenthalt führen – die Wahrscheinlichkeit sinkt um zwei Drittel. Die am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Studienergebnisse bestätigten somit frühere Erkenntnisse aus Südafrika, wo die Omikron-Variante erstmals registriert worden war. Eine Auffrischungsimpfung soll einen zusätzlichen Schutz vor symptomatischen Erkrankungen bieten. Die Fallzahl der Studie war allerdings klein und es wurden keine Personen unter 60 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert. Studienautor Jim McMenamin sagte zu Journalisten, dass die Studienergebnisse eine bedingt „gute Nachricht“ seien – bedingt, weil es sich um frühe Beobachtungen handelte, die aber „statistisch signifikant“ seien.
In einer weiteren Studie in England wurde festgestellt, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei Omikron im Vergleich zu Delta um 20 bis 25 Prozent zurückging. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte, die eine Nacht oder länger dauerten, ging sogar um 40 bis 45 Prozent zurück. Dennoch warnen die Forscher vor zu großem Optimismus.
Auch eine Ärztin aus Südafrika, die die neue Omikron-Variante zuerst bei einem Patienten feststellte, äußert sich ähnlich. Dr. Angelique Coetzee hält die mit Omikron begründeten Verschärfungen für übertrieben. „Ich war fassungslos über die Resonanz – vor allem aus Großbritannien. Und lassen Sie mich klar stellen: Nichts, was ich an dieser neuen Variante gesehen habe, rechtfertigt die extremen Maßnahmen, die die britische Regierung als Reaktion darauf ergriffen hat. Niemand hier in Südafrika ist mit der Omikron-Variante ins Krankenhaus eingeliefert worden, und es wird auch angenommen, dass hier niemand ernsthaft daran erkrankt ist“, schreibt sie in einem Gastbeitrag. Erste Erkenntnisse zeigen laut Coetzee, dass die neue Variante sich schnell verbreitee, aber in den meisten Fällen nur milde Symptome verursache – sie sieht das als Chance auf dem Weg zur Herdenimmunität.