Posthallen-Betreiber Jojo Schulz hat nun doch noch eine Verlängerung für den Mietvertrag der Eventlocation bekommen. Doch das Aus der Posthalle ist besiegelt – die Rettung nur befristet. Wie es nun weitergeht.
Aufatmen für die Fans der Würzburger Kulturszene – der Fortbestand der Würzburger Posthalle ist bis Ende 2025 gesichert. Das haben die Posthallen GmbH und der Eigentümer des Geländes, die Würzburger Beethovengruppe, am Donnerstag bekannt gegeben. Damit gibt es nun mehr Zeit, nach einem Nachfolger für die Konzert- und Eventlocation zu suchen. Das ist eine Überraschung, denn Ende vergangenen Jahres sah alles nach einer Schließung der beliebten Konzert- und Veranstaltungshalle am Bahnhof aus. Ursprünglich wäre der Mietvertrag im März ausgelaufen. Mündlich stand eine Verlängerung bis Juni im Raum. Nun wurde der Vertrag letztmalig um drei Jahre verlängert.
Die Bismarckquartier GmbH, ein Unternehmen der Beethovengruppe, hat das Areal 2015 gekauft. Auf dem Gelände soll ein Büro-, Hotel- und Wohnquartier entstehen. Dafür muss die Posthalle, in der seit 2008 Konzerte und Veranstaltungen stattfinden abgerissen werden. Auch das Immerhin, Start-Ups sowie Kreativbüros verlieren damit ihre Wirkungsstätte. Wann es so weit sein wird, steht allerdings noch nicht fest, da ein Bebauungsplan laut Verwaltung derzeit noch nicht vorbereitet wird.
Posthallen-Betreiber Jojo Schulz arbeitet mit seinem Team jetzt daran, den Veranstaltungskalender für das zweite Halbjahr zu füllen. „Auch wenn die meisten Künstler-Tourneen im Herbst 2023 inzwischen gebucht sind, ohne Halt in Würzburg zu machen“, wolle man ein interessantes und kulturell wertvolles Programm auf die Beine stellen. Die Stadt stellt dafür 100.000 Euro zur Verfügung.
Die Dringlichkeit eines Posthallen-Nachfolgers war zuletzt immer wieder von verschiedenen Seiten betont worden, beispielsweise vom Dachverband freier Würzburger Kulturträger. Zuletzt war eine Halle der Firma Glaskeil in der Aumühle als möglicher Standort ins Gespräch gebracht worden, das ab 2024 genutzt werden könnt. Für eine mögliche Entwicklung dieses Standorts soll sich – per Stadtratsbeschluss – auch die Stadtverwaltung stark machen. Zum anderen hat Airport-Besitzer Frank Knüpfing verkündet, eine Veranstaltungshalle in der Gattinger Straße bauen zu wollen. Das Kulturreferat prüft aktuell beide Vorschläge.